Im Sommer 2010 werden in Madrid und Pamplona zwei Teenager gefunden, die ertrunken sind. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass es sich in beiden Fällen um Mord und denselben Täter handelt. Unterstützt von dem erfahrenen Journalisten Luna, begibt sich die Kriminalkommissarin Maria Ruiz auf Spurensuche, die zu einer religiösen Einrichtung führt. Was sie dort finden, ist zutiefst verstörend.
Im Land der Paella geht alles etwas langsamer zu. Die Spanische Filmindustrie hat sich in den letzten Jahren in Europa aber stark etabliert – insbesondere mit Horrorfilmen und Krimis, die aber eben, im Gegensatz zu den amerikanische Pendants, eher gemütlich daherkommen. Auch dieser Film geht eher in Richtung von Streifen wie MÖRDERLAND.
Diesen Stil muss man mögen. Da ich aber schon seit Jahren Fan des europäischen Kinos bin, welches meist so funktioniert, habe ich mit dem Erzählstil keine Probleme.
Nun muss man aber sagen, dass hier diverse Nebenschauplätze aufgemacht werden, die es nicht unbedingt gebraucht hätte, unter anderem geht es auch um viele Sachen im Privatleben von Ruiz. Das liegt aber daran, dass man vorhat, eine ganze Reihe von Filmen über die Kommissarin zu drehen, die in Spanien recht bekannt ist. Von daher geht das in Ordnung.
Gibt es eigentlich einen Grund, wieso es in spanischen Filme zu Beginn immer regnet? Ist das irgendwie eine geheime Absprache? Das ist mindestens die zehnte Produktion, bei der ich das beobachten kann.
Der Film selbst beginnt recht behäbig, aber die Story entwickelt sich mit zunehmender Laufzeit dann auch in eine völlig andere Richtung, die ich hier aus Spoilergründen nicht erwähnen kann. Jedenfalls schlägt der Film dann irgendwann einen extremen Haken, sobald die Ermittlungen vorankommen und es geht gar nicht mehr um die beiden Jugendlichen die ermordet wurden.
Und ab diesem Zeitpunkt beginnt das ganze auch deutlich spannender zu werden und Fahrt aufzunehmen.
Die Schauspieler sind ordentlich und vor allem diverse Kameraeinstellungen sehen wirklich gut aus, obwohl die bei solchen Filmen meist keine Rolle spielen, fallen sie dann doch auf – gerade wenn man Filme aus Sicht eines Hobby-Rezensenten schaut, wie bei mir der Fall.
Wer gerne europäische Kriminalfilme mag kann hier durchaus einen Blick riskieren. Ein klassischer „Thriller“ ist das hier jedoch nicht. Mal sehen, ob es noch weitere Filme über Ruiz gibt, die es auf die Leinwand schaffen. Potenzial sehe ich durchaus.
6,2 Punkte