„The Skulls – Alle Macht der Welt“ bietet zwar keine Offenbarungen, ist aber dennoch ein recht spannender College-Thriller.
Student Luke McNamara (Joshua Jackson) stammt zwar aus armen Verhältnissen, arbeitet aber hart um am College in Havard zu bestehen. Neben guten Leistungen tut er sich auch als Captain der Rudermannschaft des College hervor – in der Hoffung die Aufmerksamkeit des Geheimbundes der Skulls auf sich zu ziehen. Joshua Jackson erweist sich hier als sympathischer Jungstar, dem auch gerne größere Rollen anvertrauen würde, auch wenn seine Heldenrolle nichts groß innovatives bietet.
Tatsächlich überlegen die Skulls Lukes Aufnahme und unterziehen ihn mysteriösen Tests und Prüfungen, ehe er aufgenommen wird. Dort freundet er sich vor allem mit Caleb Mandrake (Paul Walker), dem Sohn des Vorsitzenden der Skulls an, der im Gegensatz zu ihm mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. „The Skulls“ lässt sich viel Zeit bei der Charakterisierung des titelgebenden Geheimbundes, nur leider wird etwas übertrieben. Denn wenn jedem Zögling ein schnieker Sportwagen nebenbei geschenkt wird, wirkt das allzu unrealistisch.
Doch die mächtigen und gönnerhaften Skulls haben auch ihre Kritiker – wie z.B. Lukes besten Freund Will Beckford (Hill Harper), der Recherchen anstellt. Er will Journalist werden und mit einer Enthüllungsstory über die Skulls einen Einstieg ins Geschäft finden. Doch daraus wird nichts, denn bald baumelt er erhängt in seinem Zimmer. Luke glaubt nicht an den angeblichen Selbstmord seines Freundes und gerät in tödliche Gefahr...
„The Skulls“ arbeitet recht geschickt mit der Faszination des Themas Geheimbünde und strickt daraus ein recht düsteres Collegeszenario. Leider mangelt es teilweise arg an Realismus: die Skulls werden als zu mächtig, reich und gönnerhaft dargestellt, was dann leider immer die Spannung zerreißt. Besser hingegen ist der Gegensatz zwischen dem armen Luke und den Reichen ausgearbeitet und wie sich dieser Unterschied zu den meist wohlhabenden Skulls zeigt. Auch die inneren Verstrickungen und Intrigen innerhalb der Organisation bieten ein paar spannende und interessante Elemente.
So ist die Story auch so gut wie nie langweilig und bietet eine solide Spannungskurve, doch leider lässt der Film zum Ende nach. Es geht etwas zu gehetzt von statten und das Finale kommt dann allzu plötzlich und simpel daher, um einen würdigen Showdown zu bieten. Die 12er Freigabe ist sicherlich gerechtfertigt, trotz der düsteren Atmosphäre und einiger kurzer, etwas gewalttätiger Momente (z.B. ein angedeuteter Genickbruch). Abgesehen von einigen Hetzszenen sollte man auch keine Action, sondern einen ruhigen Thriller erwarten.
Joshua Jackson spielt im gehobenen Popcornbereich und empfiehlt sich für höhere Aufgaben und auch Paul Walker liefert eine überzeugende Leistung ab. Auch die Nebendarsteller können durch die Bank weg überzeugen, wobei mir vor allem die Darsteller von Litten Mandrake (Craig T. Nelson) und Ames Levritt (William Petersen) gefielen. Neben Petersen und Nelson ist mit Christopher McDonald noch ein weiteres, bekanntes Gesicht von der Partie.
Stilvoller und atmosphärischer College-Thriller, leider mit argen Drehbuchschwächen. Für eine Bewertung mit 6,5 reicht es aber.