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Die Welle der Teenie-Horrorfilme ebbt langsam aber sicher ab, also muss sich das Schauspielerarsenal von einst in neue Themenfelder wagen. „The Skulls“ gewährt einen mit zunehmender Dauer reißerischen Einblick in die Welt der Uni-Geheimbünde. Dabei verlässt er -freiwillig oder nicht- allzu schnell den Weg der Glaubwürdigkeit und verzettelt sich schließlich in dramatischen Posen und Genreplattitüden.
Der mittellose Student Luke McNamara (Joshua Jackson) träumt von einem Studium an der Harvard Universität. Als er Mitglied des elitären Skulls-Geheimbund wird, scheint sein Traum in greifbarer Nähe zu rücken. Dadurch entfernt er sich einerseits immer weiter von seinen ehemaligen Freunden, andererseits wird er immer tiefer ist den Bann der konservativen Wertvorstellungen und Verhaltensregeln des Geheimbundes gesogen. Erst durch den mysteriösen Selbstmord eines Freundes beginnt er, die Machenschaften der Organisation zu hinterfragen. Dabei gerät er zunehmend selbst in höchste Lebensgefahr.
Die nicht allzu hohen Erwartungen an den Film wurden gleich zu Beginn des Films erst einmal übertroffen. Hier zeichnet der eigentlich auf Stress gebürstete Regisseur Rob Cohen (The Fast and the Furios I + II, XXX) in originellen Szenen und Dialogen das Bild des notorisch abgebrannten, aus ärmlichen Verhältnissen stammenden aber ehrgeizigen Studenten Luke McNamara. Interessante Einblicke in das amerikanische Bildungssystem wechseln sich mit glaubwürdigen Szenen aus seinem Uni-Alltag ab. Die Motivation des Protagonisten, dem erzkonservativen Geheimbund beizutreten, wird nachvollziehbar gezeichnet . Dawson-Creek-Veteran Joshua Jackson macht dabei, trotz Babyspeck, die erwartet gute Figur und die Rob-Cohen-Muse Paul Walker als unzufriedener Millionärssohn fällt auch nicht unbedingt negativ auf. Auch die Darstellung des Geheimbunds gelingt Cohen trotz offensichtlicher Überzeichnungen mehr recht als schlecht, besonders Luke’s allmähliche Entfremdung von seinen alten Freunden und sein neues Leben in Saus und Braus werden wohltuend unspektakulär aber effektiv in Szene gesetzt.
Erst mit der Ermordung von Luke’s Freund, ein Quotenschwarzer par exellence, startet die stetige Talfahrt des Films. Dabei verzettelt er sich der Film zunächst in ein überflüssiges „Who-done-it?-Spielchen“, nur um wenig später im Story-Galopp zu einem Paranoia-Thriller zu werden und schließlich als Selbstfindungsdrama zu enden. Ab dieser Stelle wirkt der Film unzweideutig überfrachtet und lässt mit zunehmender Dauer immer weniger Genreplattitüden aus. Von mysteriösen Kofferträgern in schwarzen Anzügen, Gehirnwäsche, traue-niemanden-Phrasen, dem edlen schwarzen Cop, Verschwörungen in höchste Regierungskreise und unmotiviert eingestreuten Actionszenen werden eigentlich alle Klischeeregister gezogen, bis hin zu einem klassischen Pistolenduell, das den Höhepunkt des Films darstellen soll. Einziger Pluspunkt während dieser cineastischen Talfahrt ist die Fraktionenbildung innerhalb des Geheimbundes. Es wird nicht streng schwarz-weiß gezeichnet, sondern ein halbwegs differenziertes Bild der "Skulls" geboten.
Letztendlich überwiegt jedoch der Ärger über die Tatsache, dass dem Drehbuchautoren scheinbar nach einem interessanten Anfang ganz einfach die guten Ideen ausgegangen sind und er diese Tatsache durch wirre Plottwist und gängigen Genreklischees zu kompensieren suchte.

Dran werde ich mich noch lange erinnern:
Luke’s geht zum Geldautomaten und stellt fest, dass er auf einmal stinkreich ist.

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