Harold Ramis halte ich wirklich für befähigt, geniale Komödien zu drehen, was vor allem seine Filmographie in den 80er Jahren beweist. Mit "Teuflisch" hat er sich mal ganz dem Mainstream-Geschmack verschrien, was nicht unbedingt schlecht ausfallen muss, hier leider schon an vielen Stellen.
Das Problem liegt auf der Hand: Diese Komödie will und will einfach nicht witzig sein. Das liegt zunächst an der interessant klingenden, aber in Wahrheit wüst zusammengeklauten Story, die vorgibt originell zu sein, tatsächlich so flach wie ein stiller Ozean ist. Selbstverständlich begeistert man Otto Normalzuschauer mit der Konfrontation eines scheinbar aus dem Leben gegriffenen Losers (ich kann verstehen warum!), der nun wirklich gar nix auf die Reihe bekommt, bis eine teuflisch heiße Liz Hurley, die ihren ersten Auftritt als Billard-Braut hat, Besserung gelobt. Bis dahin hat man nicht ein einziges Mal die Wundwinkel verzogen, was sich mit dem ersten Wunsch gleich ändern könnte, aber es kommt eher noch schlimmer. Die folgende Drogendealer-Geschichte ist abnormal peinlich und nicht die Bohne lustig, obwohl man aufgrund realitätsnaher Zustandsbeschreibungen die ganze Zeit verrückte Untertitel lesen darf. Yeah, das ist abgedreht, so etwas ist der typische Kinogänger gar nicht gewohnt!
Nach wirklich katastrophalen Anfangsminuten bekommt "Teuflisch" aber doch noch mehr Schwung als erwartet. Die Wünsche werden von Mal zu Mal einfallsreicher und Brendan Fraser beweist wirklich, was für ein Talent in ihm steckt. Er macht in nahezu allen verkörperten Rollen eine tolle Figur, trotzdem stellt sich die Frage, ob ein Vollblutkomiker der Marke Jim Carrey möglicherweise die bessere Wahl gewesen wäre, denn lustig ist Fraser mit seiner tollpatschigen Art nicht und wenn, dann kennt man die Szene bereits aus Dutzenden Trailern (der kleine Schniedel!).
Die finale Auflösung ist natürlich für jeden halbwegs denkenden Zuschauer ein Schlag ins Gesicht, weil das erwartungsgemäß eintreffende Happy-End so unglaubwürdig hingeeicht ist und die letzte Szene den Nervfaktor in unendliche Höhen treibt, sodass man höchstens eine rattenscharfe Liz Hurley, an einer Hand abzählbare gute Gags und eine ordentliche Vorstellung Frasers mitnehmen kann. Mit gutem Willen ist das durchaus ertragbar, aber größtenteils verschenkt und auch noch ärgerlich, weil die Story schon unzählige Male da war.