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Und wieder einmal flimmert "gut gegen böse" über den heimischen Fernsehschirm, einmal mehr wird mit den Urwünschen des Menschen gespielt und deren Erfüllung als Unmöglichkeit bewiesen. Erfolgsgarant Harold Ramis strickte nach bewährtem Muster mit "Teuflisch" eine gelungene Komödie zusammen, die alle Komponenten vereint, die zum guten Gelingen notwendig sind. Humor, Tiefsinn, Moral, schöne Frauen - und hinter allem steht der dezente Hinweis: bleib wie Du bist, das geht schon ok so.

Überhaupt die Moral, das ist ja so eine Sache, gell? Jeder von uns lächelt gerne über andere - und hier wird der Spieß einfach mal umgedreht und uns der Spiegel der Gesellschaft vor die Nase gehalten. Trottel Elliott trifft auf den Teufel, schließt mit ihm einen Pakt und fällt - natürlich - tierisch auf die Schnauze. Hier greift der altbewährte "Du-hast-jetzt-Wünsche-frei"-Trick der lieben Fee. Genau wie in selbigen Witzen klappts natürlich erst recht nicht und die Wunscherfüllung geht schief. Doch Elliott kann sich verbessern: Er hat nicht einen, auch nicht drei Wünsche frei, sondern deren gleich sieben.

Was wünscht man sich da so zusammen, naja, ist ja klar: attraktiv, sportlich, gebildet, als Frauenversteher, Macht - vom Basketballspieler über den erfolgreichen Bestsellerautor bis hin zum Präsidenten der Vereinigten Staaten probiert Elliott alles aus und vergisst doch das Wesentliche: das ganze erfolgreich zu gestalten. Seine Wünsche lassen schwer zu wünschen übrig (haha, welch Wortspiel) und erinnern an Paul Maars Kindergeschichte vom Sams. Wir Zuschauer werden dabei natürlich schadenfroh vorgeführt, ist es doch ganz einfach zu sagen "an seiner Stelle hätte ich alles besser gemacht".

Dann mach doch, im realen Leben hast Du alle Chancen dazu. Auf diese Idee kommt uns aller Elliott allerdings wie nicht anders zu erwarten war viel zu spät. Viel zu tief hat er sich schon in die Teufelswirren verstrickt, Liz Hurley sieht ja auch einfach zum anbeissen lecker aus, da läßt man(n) sich schnell verführen. Überhaupt die Hurley: glänzt nicht nur mit ihrem Aussehen und schauspielerischen Talent, gerade ihre hinreissende Mimik vermag zu begeistern. Allein ihr Blitzen in den Augen oder ein zuckender Mundwinkel vermag oftmals mehr auszudrücken als tausend Worte. Auch Brendan Frasier kann endlich beweisen was für Talente in ihm schlummern. Hier liefert er die bislang beste Vorstellung seiner Karriere ab.

Natürlich endet alles ganz ramislike in einem großen amüsanten Happy End (wir sehen den Teufel mit dem lieben Gott Schach spielen) und läßt uns den tieferen Sinn des Filmes fast vergessen: sei wie Du bist, lass Dich auf nichts ein, arbeite an Dir selber ein besserer Mensch zu werden, nur so wirst Du Erfolg haben - geschenkt bekommst Du nichts, und wenn dann nichts gescheites. Eine banale Selbstverständlichkeit, aber nett und unterhaltsam verfilmt, so daß wir gerne wieder an diese Weisheit erinnert werden.

(7/10)

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