Haarsträubende Parodie auf "Kentucky Fried Movie", aber auch so generationsübergreifende Stoffe wie die Familie Robinson in der Wildnis. Getreu dem erstgenannten Vorbild ist auch hier kein Film im eigentlichen Sinne entstanden, sondern eine schnell geschnitte Abfolge von lustigen, grotesken und albernen Szenen. Diese wurden teilweise ohne weiteren Zusammenhang zur hektischen Nummernrevue verarbeitet, wobei sich gute wie schlechte Gags die Waage halten.
Einen kleinen Dreh- und Angelpunkt gibt es dann aber doch noch: Amerikanische Durchschnittsfamilie hat die Schnauze voll vom Großstadtdasein und zieht in den Wald. Dort bringt ein netter Indianer ihnen die Vorzüge des Lebens in der Wildnis bei...
Dass der Film als eine von Tromas besten Komödien gilt, ist schon ein wenig hochgestochen. Auf der anderen Seite ist allerhand Kultpotential vorhanden, wenngleich die Mittel nicht vollends ausgeschöpft wurden. Ein Gag jagt den nächsten, wobei sich das Repertoire um etliche Zoten und Kalauer ergänzt. Es gibt poppende Bratwürstchen und tanzenden Koksnasen (beide in drolliger Animationstechnik), der Scorcese-Klassiker "Wie ein wilder Stier" aber auch die Polizei-Serie "Dragnet" bekommen ihr Fett weg. Als Satire ist "Zurück zur Natur" eher untauglich, weil das Ganze zu seicht und zu leichtherzig ausgefallen ist.
In diesem Zusammenhang muss man sich doch ein wenig fragen, was aus Regisseur und Lloyd Kaufman-Bruder Charles Kaufman geworden ist? Seit dem Nägelkauer-Remake von "Muttertag" hat man nichts mehr von ihm gehört. Zuvor war wohl als Schreiber aktiv und leitete der IMDb zufolge eine Bäckerei in San Diego. Nicht nur im originalen "Muttertag", sondern auch in "Zurück zur Natur" macht sich durchaus Talent erkennbar, was eventuell für noch mehr Kultstreifen gereicht hätte.
In diesem Fall wurde die romantischste Filmszene aller Zeiten mit einen Bär versprochen, jedoch nichts gehalten. Auf die Dauer ermüdende Gagparade, die trotz sympathischer Umsetzung nicht zum großen Wurf geriet. 5 von 10 Punkten.