Review

“Die Zunge des Todes” ist eine netter naiver Kurzfilmhorrorepisodenfilm im Stil seines nur wenige Jahre vorher entstandenen und offenbar inspirierenden Films “Creepshow” - nur halt im Zug von Erzählen mehrerer “Märchen” als Rahmenhandlung. Natürlich wird die Klasse eines “Creepshow” nicht erreicht, Fans von Kurzfilmsammlungen sollten aber auf ihre Kosten kommen - verwehren tut zum großen Teil der billige Look doch eine bessere Benotung, auch inhaltlich wird nur biederer Durchschnitt geboten. Aber wir wollen mal nicht meckern, immerhin bewegt sich der Film insgesamt im Mittelmaß und wer so was mag der wird den hier auch schauen.

Anfänglich denkt man das man sich mitten in einem Slasher befinden würde, dabei ist die röchelnde Gestalt nur ein verplanter Onkel der seinem nachtaktiven Enkel noch ein paar Geschichten erzählen soll. Da dieser keine der altbekannten, sondern selber erfundene hören will strengt der Mann sich an - aber Frauen erzählen manchmal doch besser!

Die erste Episode ist jedenfalls noch am “seichtesten” und märchenbehafteten: geht um doch um einen jungen Mann der von seinem Vater an zwei Hexen verkauft wurde und dort Knechtdienste leistet. Wenn er nicht gerade dem Gezanke der zwei Schwestern zu hören muss ist er für Beschaffen von “Zutaten” erforderlich. Sprich: er lockt Männer in die Hütte, wo diese dort in einer Scheinwelt (die Hexen sind schöne Frauen) Leben und Körperteile lassen müssen. Als er für eine Opferzeremonie eine junge Frau becircen muss und sich in sie verliebt scheint er seine Knechtschaft ablegen zu wollen. Die Geschichte war nicht sonderlich spektakulär oder sonderlich spannend, ist sie doch vorhersehbar und zudem “zu normal”; Happy End inbegriffen, kein schön schwarzhumoriges Ende. Dafür aber recht nette Effekte mit einem abschmorenden Arm der sich noch bewegt oder eine minutenlange Rückverwandlung eines Skelettes in einen Menschen; schön siffig gemacht. Aber das war es eigentlich auch schon, über die Darsteller muss man nicht viel sagen. Zumindest waren die Hexen als solche in dem Marginal-Inventur Hexenhaus als solche zu erkennen.

Die zweite Geschichte ist eine Abhandlung von “Rotkäppchen” - hier heißt die Dame Rachel, ist eine junge Frau die hier ihr erstes Mal erlebt und mit rotem Sweater Jogging betreibt. In einem Laden holt sie Pillen für Großmutter ab, doch der verpeilte Verkäufer gibt ihr die Drogen eines befreundeten Junkies (der später vor dem Haus der Großmutter zum ohne Pillen zum Werwolf mutiert) mit. So hat Rachel Sex, Oma wartet solange bis der unfreundliche Mann ohne seine “Medikamente” zu einem erbärmlich aussehenden Werwolf mutiert und sie meuchelt. Die Story war schon besser, weil witzig inszeniert. Trotz seiner kurzen Lauflänge aber nicht wirklich fesselnder oder gar ansprechender. Eher im Gegenteil, diesmal gab es weniger F/X, diese waren auch superkurz und zudem schlecht gemacht (rote Farbe auf dem Rücken, Kehlenriss(?). Zumal die Werwolfmaske wirklich peinlich war. Aber die Grundidee alleine reißt es eben nicht.

Die dritte Geschichte ist nun wirklich mal gut. Schön abgedreht, schwarzhumorig, blutig. Aber auch total schwachsinnig; egal. Es geht um die Massenmörder Familie Bär die aus der Klapse ausbricht und in ihrer alten Hütte auf die im wahrsten Sinne des Wortes männermordende Goldie trifft. Zusammen haben sie einen “Mordsspaß”. Hier merkt man das erste Mal das die naiven Darsteller das erste Mal so richtig Spaß haben: die Charaktere total Banane, vor allem der debile Sohnemann, ein Riesenbaby. Der bandelt mit der gut bestückten (Nacktszene) Goldie an die inzwischen mehrere Männerleichen in der Wohnung gebunkert hat und dank ihrer telepathischen Kräfte selbst mit einem Stock gepfählte durch die Luft segeln lassen kann. Recht böse das ganze, “Sie liebt mich, sie liebt mich nicht” z.B. wird durch abreißen von Fingern wiederholt, Passanten überfahren oder ein Nies eines Polizisten löst ein Sperrfeuer aus. Wirklich spannend oder atmosphärisch düster ist aber auch diese Folge nicht. Jedenfalls schön schwarzhumorig.

Tja insgesamt eher unbefriedigend, die letzte Story reißt schon was raus; eben nur für beinharte Freunde solcher Episodenfilme zu empfehlen, alle anderen verpassen nix.

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