Dem Blumhouse geht langsam die Puste aus!
Die noch recht junge, aber erfolgreiche und berühmte Filmproduktionschmiede Blumhouse Production, die von Jason Blum gegründet wurde, kann so einige Filmproduktionen belegen. Mit mehr als 100, vor allem kostengünstig gedrehten Horrorfilmen, machte die Firma von sich grosse Reden. Darunter zählen Hits wie die "Paranormal Activity" Reihe, oder "Insidious". Allerdings flaute die Qualität des Erschaffenen von Mal zu Mal ab und man sah ständig sich wiederspiegelte Muster ins Auge stechen. Das heisst, Ideen wurden knapper, alte Geisterplots von vorherigen Knallern, variiert und umgemünzt. "Imaginary" ist ein Beispiel davon, wie Horror gar nicht mehr funktionieren kann. Das wiederrum zeigten auch die entnervten Zuschauer, was sich an den Kinokassendaten ablesen lies.
Jessica, eine Kinderbuchautorin, hat es nicht leicht im Leben: Mutter verstorben, Vater ein Pflegefall und ihre neue Familie macht es ihr auch nicht leicht. Nachdem sie das Elternhaus vererbt bekommt, in dem sie ihre Kindheit verbrachte, soll sich alles zum noch schlechteren wenden. Stieftöchterchen Alice findet in einem geheimen Kämmerchen im Keller einen Teddybären, den sie liebevoll Chauncey nennt und ihn zu ihrem Freund erklärt. Doch dieser entwickelt ein unheimliches Eigenleben und eigenartige Dinge geschehen. Kann nur Alice diesen imaginären Freund wahrnehmen? Was plant dieses besessene Spielzeug? Die Alarmglocken schrillen!
Jeff Wadlow, immerhin mit "Kick-Ass 2" vertraut gewesen, startet die Gruselmysteriemär gediegen mit einer Traumsequenz und lässt alles erstmal auf Patchwork Familiendrama sacken. Bis sich der PG-13 Grusel erstreckt, kann es sehr lange dauern. Das Blumhouse Vehikel nimmt sich dafür viel viel Zeit und läuft derweil im Leerlauf, was unnötige Längen schindet, von Kreativlosigkeit zeugt, aber so ein wenig Modern Scary Movie widergibt. Es wird schlicht und einfach an Effekten gespart, Zuschauer unnötig mit Langeweile gequält und selbst die Fake Jump Scares kitzeln keine Ängste mehr hinaus. Alles schon zu oft gesehen, durchgekaut und ausgespuckt, danach neu formiert. Nur das Zweckmittel in Form des Bären wurde neu erwählt. Einzig allein der Score von Bear McCreary kann hier überzeugen, wie gewohnt vom Meister der Klänge.
Immerhin machen die recht unverbrauchten Darsteller gute Miene zum schlechten Spiel. Alles andere wurde zu lax vom Stapel gelassen. Es fliesst weder Blut, noch überzeugt die mühselig und teilweise verworrene Handlung, die dem hastig geschriebenen Skript geschuldet ist. Spannungsaufbau wird hier mit locker sitzenden Daumenschrauben gedreht und das Finale kann weder entschädigen noch überzeugen; erinnert dann doch eher an den mauen Versuch, den "Poltergeist" zu rühmen. Und selbst das ging böse in die Hose. Blumhouse geht sprichwörtlich die Puste aus.
Erschreckend schwacher Versuch eines Creepy Horrormovies. Mit vielen Überlängen, zähen Passagen und wenig überzeugenden Monstern. Einer von vielen schwachen Beiträgen aus dem Blumhouse- Universe! Statt Grusel gibt' s hier Mäßigkeit.
Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Es gibt ein paar unheimliche und erschreckende Momente, die für 12 jährige nicht verdaubar sind. Zwar kein Blutzollschocker, aber für jüngere zu creepy!