Nachdem sie in der Kleinstadt Summerville die Rückkehr von Gozer, dem Gozerianer, verhindert haben und den Weltuntergang knapp abwenden konnten (siehe "Ghostbusters: Legacy"), haben die junge Phoebe Spengler, ihre Mom Callie und ihr älterer Bruder Trevor zusammen mit ihrem Ex-Lehrer Gary Grooberson das ehemalige "Ghostbusters"-Hauptquartier in der alten New Yorker Feuerwache bezogen und das Geisterjäger-Business wieder reaktiviert... und an Aufträgen herrscht wirklich kein Mangel, denn der Verbannungs-Container im Keller ist kurz davor, aus allen Nähten zu platzen. Dem amtierenden Bürgermeister der Stadt Walter Peck sind die Ghostbusters immer noch genau so ein Dorn im Auge wie vor 40 Jahren, weshalb dieser alles daran setzt, ihnen die Tour zu vermasseln und als erstes ein Arbeitsverbot für die noch minderjährige Phoebe ausspricht. Als sehr viel größeres Problem erweist sich da jedoch der altertümliche Phantom-Gott Garraka, der momentan noch in einer magischen Messing-Kugel gefangen ist, jedoch kurz davor steht aus seinem Gefängnis auszubrechen und die ganze Welt mit einer dicken Eisschicht zu überziehen. Die gefrustete Phoebe freundet sich derweil mit dem Geister-Mädchen Melody an... nicht ahnend, dass sie Garraka damit genau in die Hände spielt... Die gute Nachricht zuerst: "Ghostbusters: Frozen Empire" ist tatsächlich ein etwas besserer Film geworden als "Ghostbusters: Legacy" von 2021... und das in erster Linie alleine schon deshalb, weil die alte Garde hier bereits von Anfang an erheblich mehr Szenen hat und man nicht bis zum Schluss auf einen gemeinsamen Auftritt von Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson warten und die Zeit bis dahin mit neuen Figuren totschlagen muss, die einem gepflegt am Arsch vorbeigehen. Der sinnlose Fan-Service und das unsägliche Maß an Sentimentalität und Rührseligkeit, das den Vorgänger da so durch und durch ungenießbar gemacht hatte, wurden zudem auf ein verträglicheres Niveau runtergeschraubt, danke dafür. So ein richtig toller oder auch nur guter Film ist dieser - nun ja - vierte Teil deswegen aber definitv nicht geworden, wobei er aber zugegebenermaßen nicht das Problem hat, dass die Geschichte, die er erzählt, nicht wirklich erzählenswert wäre... nö, vielmehr ist es so, dass er ungefähr FÜNF Geschichten gleichzeitig intus hat, die nicht erzählenswert sind, denn er ist mit einer übertriebenen Menge an Handlungs-relevanten Rollen angefüllt, von denen fast jede einzelne auch noch ihren eigenen Sub-Plot hat. Weit über ein Dutzend Charaktere balgen sich hier um Screen-Time, was den Streifen selbst bei einer nun annähernd zweistündigen Laufzeit ziemlich überladen erscheinen lässt. Schlimmer ist da eigentlich nur, dass man mit der Spengler-Enkeltochter Phoebe erneut die schrecklichste Figur als Protagonistin in den Mittelpunkt des Interesses gestellt hat, denn während sich alle anderen Darsteller noch bemühen, ihre Comedy-Parts adäquat lustig zu spielen, steckt McKenna Grace in ihrem ganz eigenen Teenager-Drama mit ihrer Geister-Lesben-Freundin (don't ask!) fest und liefert erneut eine "ernsthafte" Performance ab, die einfach nur gänzlich unangebracht ist. Im Kern ist "Ghostbusters: Kalter Kaffee" ergo wieder mal nicht so locker-flockig und von sarkastischem Witz beseelt, wie es Ivan Reitmans 1984er-Original damals noch gewesen ist... doch dazu hätte Bill Murry wohl länger als drei Tage am Set bleiben müssen. Okay, wer sich allerdings einfach nur von einer Fantasy-Komödie oberflächlich berieseln lassen will, ist hiermit noch ganz gut bedient, denn die Inszenierung ist immer noch flott und den Hollywood-Standard, was perfekt gemachte CGI-Tricks anbelangt, erfüllt man auch allemal. Enttäuschend ist allenfalls, dass Gil Keenan, der Jason Reitman auf dem Regie-Stuhl abgelöst hat, nach seinem schon ziemlich überflüssigen "Poltergeist"-Remake erneut nicht an seinen brillanten Animationsfilm "Monster House" von 2006 anknüpfen kann, der auch auch unter reinen Horror-Comedy-Aspekten mal echt kaum zu schlagen ist. In Anbetracht des - mal wieder - nicht berauschenden weltweiten Einspielergebnisses hätte ich dann auch nichts dagegen, wenn wir das Kapitel "Ghostbusters" hiermit abschließen könnten, denn der Drops ist nun echt gelutscht. Wie zuvor schon bei "Legacy" ist man auch im Anschluss an "Frozen Empire" nämlich einfach nur erstaunt, wie unfassbar viel besser "Ghostbusters" und "Ghostbusters II" im direkten Vergleich auch heute noch sind... und selbst das vielgescholtene 2016er-Mädels-Reboot mag ich aufgrund der bewusst-humorigen Machart und seines einheitlich-flapsigen Tons immer noch sehr viel mehr als DAS hier...
5/10