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Nach einer längeren Haftstrafe wieder auf freiem Fuß, hat sich Connor (Robbie Amell) als Hausmeister an einer Schule verdingt. Ein beschaulicher Job für den mit Spezialkräften ausgestatteten Ex-Sträfling, der mit dem dystopischen Überwachungsstaat nicht mehr aneinandergeraten will. Dies macht er auch seinem früheren Bekannten Garrett (Stephen Amell), einem zwielichtigen Kriminellen, unmißverständlich klar, der ihn vom Gefängnis abholen und gleich wieder engagieren will. 
Doch so einfach ist ein "normales Leben" in einem repressiven Überwachungsstaat, wie es Connor sich vorstellt, dann doch nicht. Der umtriebige Garrett, selbst mit Spezialkräften ausgestattet, gilt als loyaler Gefolgsmann des allmächtigen Polizeichefs Sergeant Kingston (Alex Mallari Jr.) und präsentiert gerade unter großem Interesse der Öffentlichkeit als vertrauensbildende Maßnahme dessen neueste Errungenschaft: Roboterhunde. Die sollen neben den schon bekannten Robo-Cops für Ordnung sorgen, sind aber im Gegensatz zu Erstgenannten nicht bewaffnet und lassen von ihrem Opfer sofort ab, sobald dieses die Hände hebt. Das zumindest suggeriert die öffentliche Vorführung.
Was niemand ahnt, ist daß Garrett heimlich ein Ding am Laufen hat: er handelt mit der Droge Psyke, die er ausgerechnet mit Hilfe eingeweihter Polizisten und dem Wissen von Kingston verschiebt. Als ein Kleinkrimineller nachts eine Tasche mit Stoff klaut, setzen ihm die Roboterhunde sofort nach und stellen ihn. Doch obgleich er sich ergibt, verpassen ihm die Maschinenhunde auf Befehl der sie steuernden Polizisten, welche mittels Kamera alles live mitverfolgen können, eine tödliche Dosis Psyke. Die kleine Schwester des Opfers, Pavani (Sirena Gulamgaus), die ganz in der Nähe ihren Bruder sucht, gerät nun auch ins Visier der vierbeinigen Roboter, doch gelingt es ihr mittels ihrer Spezialkräfte, deren Sensorik zu stören, sodaß sie zunächst entkommen kann.
Die Polizei versucht nun, anhand der letzten klar übertragenen Bilder die Identität der Kleinen herauszubekommen, die imstande war, zwei Roboterhunde zu überwinden. Doch Pavani ist längst auf der Flucht, bei der ihr der zufällig anwesende Connor behilflich ist. Weit kommen die beiden allerdings nicht: Garrett stellt sich ihnen in den Weg, verspricht jedoch zu vermitteln, wenn sie wiederum ihm helfen - ein weiterer fauler Deal, auf den sich Connor zähneknirschend einlassen muß...

5 Jahre nach dem Erstling folgt nun also ein zweiter Teil der Sci-Fi-Geschichte um den herzensgut aufrechten Connor, der wieder einmal in eine Auseinandersetzung mit der allmächtigen Polizei hineingezogen wird. Es schadet nicht, den ersten Teil von Code 8 zu kennen, denn Code 8: Part II schließt bezüglich des Settings nahtlos an diesen an: wieder der dystopische Polizeistaat mit allüberall herumschwirrenden Drohnen auf der einen und wieder einige mit speziellen Fähigkeiten ausgestattete Bürger, die den Machthabern ein Dorn im Auge sind, auf der anderen Seite. Als technische Neuerung hat Regisseur Jeff Chan diesmal Roboterhunde am Start, außerdem einen ebenso eitlen wie korrupten Polizeichef. Leider gestaltet sich der Plot dann genauso geradlinig wie vorhersehbar: Connor muß einige Widrigkeiten überwinden, bevor er am Ende die Bösen zur Strecke bringt. Gähn...

Während die speziellen Fähigkeiten einzelner Bürger noch weniger eine Rolle spielen als im ersten Teil (Connor kann Energiefelder in Form von Blitzen aussenden, Garrett kleinere Felsen und Platten schweben lassen, Pavani elektromagnetische Impulse stören und umlenken) gestalten sich zumindest Vorführung und Kampfeinsatz der durchwegs annehmbar getricksten Roboterhunde ganz interessant, gleichwohl diese nicht im Vordergrund stehen. Auch das bereits aus dem ersten Teil bekannte Pärchen Robo-Cops, das aus großer Höhe aus einer Drohne springt und gnadenlos auf Zivilisten feuert, hat nur einen Kurzauftritt. Der Großteil des Streifens besteht aus der Flucht von Connor und seinen minderjährigen Schützling, wobei sich Ersterer immer wieder auf faule Kompromisse mit Garrett einlassen muß, auf dessen Hilfe er allerdings nicht verzichten kann. Hintergründe der Beteiligten gibt es nicht, eine Charakterentwicklung findet sowieso nicht statt.

Fazit: Code 8: Part II (weitere Franchises scheinen durchaus im Bereich des Möglichen) ist somit weder ungewöhnlich noch in irgendeiner Weise spannend , sondern folgt einem bereits aus unzähligen Filmen bekannten Muster, kann dabei bestenfalls durchschnittlich unterhalten und  hinterläßt bis auf die Szenen mit den Roboterhunden keinerlei bleibende Eindrücke: 5 Punkte.

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