Auch wenn das Internet angeblich nichts vergisst, - manche Memes geraten trotz kurzen Aufruhrs bereits nach kurzer Zeit in Vergessenheit. Zwar hält sich ein Phänomen wie der Slenderman recht hartnäckig, doch eine Kurznachricht, die nach dem Dreimalsagen-Prinzip etwas auslösen soll, stellt nach einigen Jahren allenfalls eine Randnotiz dar, wie der Streifen des Regisseurs John McPhail in nahezu allen Belangen untermauert.
2017: Adam arbeitet in einer Computeragentur und ist für die Comics zuständig. Als er in einem ominösen Forum gleich drei, statt zwei Fragen stellt, wird er kurz darauf von einer Schlafparalyse heimgesucht. Doch dies ist erst der Anfang einer Abwärtsspirale zwischen Wahn und einem Fluch…
Die 1996 angesiedelte Vorgeschichte, in welcher der titelgebende David im Keller seines Elternhauses das Internet erkundet und sogleich Opfer von Cybermobbing wird, reicht als Fundament für den späteren Spuk kaum aus, zumal es im Verlauf nicht näher hinterfragt wird.
Immerhin kommen die wesentlichen Figuren, trotz einiger Klischees wie die asiatische Kollegin oder der Nerd am Nebentisch weitgehend sympathisch rüber und auch Adam offenbart hier und da zynische Reaktionen auf etwaige Trolle.
Als zwei Jugendliche im Netz unterwegs sind und sich auf das Forum einlassen, scheint hier zunächst der Weg für weitere bizarre Ableben geebnet zu sein, doch dies entpuppt sich als zusammenhangloser Versuch, etwas Morbides in die Geschichte einzubringen.
Vielmehr schwankt Adam zwischen Wahn und Realität, was weder sonderlich beängstigend, noch in irgendeiner Form innovativ rüberkommt. Schon gar nicht, wenn lediglich ein Schaukelstuhl wie von Geisterhand bewegt wird oder die beiden Katzen um Mitternacht an der Haustür schnuppern.
In Ansätzen geht es noch um den Umgang mit Mobbing und dazugehörigen Anonymitäten, doch auch dieser Punkt gerät vermehrt in den Hintergrund, während etwaige Nachforschungen recht vage ausfallen und zu keiner Zeit zum Kern vordringen. Zwar erscheint der bleiche David noch einige Male und das dazugehörige Make-up ist immerhin einigermaßen creepy ausgefallen, doch Zustände von Paranoia sorgen leider nicht für den gewünschten Effekt.
Entsprechend mangelt es an Suspense, an kreativen Einfällen ohnehin und auch der Gewaltgrad ist trotz eingeschlagenen Schädels als eher gering einzustufen. Trotz minimaler Eskalation zum Finale ist kaum eine dramaturgische Steigerung auszumachen und somit entpuppt sich die Angelegenheit der angeblich weitreichenden Textnachrichten als fauler Zauber, der trotz spielfreudiger Mimen in Belanglosigkeit versandet.
3,5 von 10