Ein Königreich für ein Drehbuch!
Das Schicksal der Menschheit wird in einem kleinen französischen Fischerdorf entschieden. Hier erwartet man die Wiedergeburt des Bösen in Form eines kleinen blonden Bengels. Der Vater des angehenden Satansbratens ist ein Abgesandter der „Einsen“, die bereits einige menschliche Körper in der Region bewohnen. Doch das Gute schläft nicht – auch die „Nullen“ haben bereits einige Dorfbewohner „übernommen“. Beide Lager berichten regelmäßig an ihre Vorgesetzten, die in riesigen Raumschiffen über der Erde schweben. Das eine ist einer gotischen Kathedrale nachempfunden, das andere einem Barockschloss. Gedreht wurde jedoch nicht in den entsprechenden französischen Heiligtümern, sondern u. a. in Berlin, Brandenburg und Portugal.
Nullen gegen Einsen, Kirche gegen Staat? Wer in Bruno Dumonts Film nach Botschaften, Sinn oder auch nur Unterhaltungswert sucht, muss viel Geduld mitbringen – und wird am Ende vermutlich trotzdem enttäuscht. Die Szenen stehen elendig lang, die Dialoge erscheinen ebenso improvisiert wie die Regie.
Ob Dumont sich über den französischen Film per se lustig machen wollte? Immerhin verfallen die beiden attraktiven Frauen des Films beide einem eher unattraktiven Durschnittstypen, erst werden tiefgründige Dialoge geführt, dann wird gevögelt. Ob er den diversen STAR WARS Vehikeln eine lange Nase machen wollte? Immerhin werden hier sowohl die pompösen Bauten und Kostüme (der Oberbösewicht trägt so etwas wie eine schwarze Badekappe) als auch die simple Gut-gehen-Böse-Thematik hochgenommen, inklusive Lichtschwertern (vermutlich bei Wish bestellt). Wer weiß.
Man könnte L‘EMPIRE nicht mal einem Genre zuordnen, von einer Science Fiction-Komödie möchte man nicht sprechen, denn eine Komödie ist in den besten Fällen lustig. Während man bei Quentin Dupieux aus dem Staunen und dem Kopfschütteln über dessen Ideenreichtum nicht mehr herauskommt, fragt man sich hier zunächst eine Weile, wann es denn endlich losgeht…und dann, wann das hier denn endlich aufhört. Unbedingt vermeiden.