Per Stummschalter durch die Galaxis
„L'Empire“ erzählt vom Kampf Gut gegen Böse, Nullen gegen Einsen, Männer gegen Frauen, Not gegen Elend, Arbeit gegen Vergnügen. Eine französisch-abstrakte „Star Wars“-Parodie mit genialen Ansätzen und Ideen - aber einer für meinen Geschmack grausamen und vollkommen unlustigen Umsetzung. Einer der schlechtesten Filme des Jahres, um ehrlich zu sein. Zeitverschwendung. Ärgerlich. Jämmerlich. Kümmerlich. Polarisierend. Offbeat - und das nicht positiv gemeint. Über den Kampf zweier Alienarmeen über und in einem französisch Fischerdörfchen - ein tristes Treiben der Mächte beginnt…
Das Imperium schnarcht zurück
„The Empire“ ist eine Farce. Und kein Dupieux-Ersatz, um das direkt mal klarzustellen. Sicher, Humor ist subjektiver als fast alles andere. Doch für mich war Dumonts Sci-Fi-Satire eine Frechheit. Ein Mittelfinger im falschesten Sinne. An das Publikum, an die Intelligenz, an Humor und Geschmack, an das Genre, an seine Vorbilder. „The Empire“ hat bei mir rein gar nicht funktioniert. Der Anti-„Spaceballs“. Versteinerte meine Miene. Und wenn ich den durch meine Vorstellung rollenden Grasbüschel richtig interpretiere, dann hat das bei den meisten anderen Zuschauern ebenso Langeweile und Entsetzen ausgelöst. Die Idee eine Alienivasion bzw. den „epischen“ Gut-gegen-Böse-Kampf in ein französisches Kaff zu verlegen hat was. Es gibt zwei äußerst attraktive und öfters nackige Frauen anzuhimmeln. Und coole Designentscheidungen wie die französischen Wahrzeichen als Raumschiffe oder die extrem vibrierenden, seltsamen (rückwärts abgespielten?) Stimmen der „Bosse“ der beiden Parteien sind Pluspunkte. Der wilde Trailer macht zurecht neugierig. Doch das Gesamtpaket ist schlicht und ergreifend für mich nahe am Bodensatz. Humoristisch, thematisch, stilistisch, erzählerisch. Ich konnte es nicht erwarten bis dieser Reinfall endlich endet. Surreal. Aber surreal schlecht. Der mundfurzende Polizist war noch mit das Lustigste. Der Rest hat mich mit dem Kopf schütteln lassen. Die Apokalypse einfach weggebumst.
Willkommen in Absurdistan
Fazit: zwei hübsche Frauen und ein paar nette Designentscheidungen hin, Humor und Geschmack sind relativ her - „L'Empire“ ist vertane Liebesmühe. Sowas kann nur aus Frankreich kommen. Unkomisch statt urkomisch. Ganz, ganz schrecklich. Was ein Krampf.