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9. November 2020: Deutschland ist nach 30 Jahren Mauerfall ein turbokapitalistischer Polizeistaat, in dem die extrem hohe Arbeitslosigkeit von Staat und Medien vertuscht wird. Dabei gibt es praktischer Weise nur noch 2 TV-Sender, die in grenzenloser Konkurrenz versuchen sich gegenseitig in quotenbringender Menschenverachtung zu überbieten.

Peter Fleischmann zeigt eine dystopische, teils absurde, teils fehleingeschätze und an anderen Stellen beinahe prophetisch vorhergesehene (der Film stammt aus dem Jahr 2001) Zukunftsvision. Das Ganze ist aber stark ironisch, unterhaltsam und äußerst zitatreich inszeniert. Komplett in schwarzweiß gedreht wird auf den Film noir verwiesen, es wird mit bekannten Synchronstimmen gearbeitet und der spielerische Umgang mit den Namen der Rollen weiß öfter ein Lachen hervor zu locken.

Minh-Khai Phan-Thi ist leider eine ziemlich schlechte Schauspielerin. Der restliche Cast ist trotz Low-Budget-Produktion (oder gerade deswegen) mit Vadim Glowna, Florian Lukas und vielen anderen - Fatih Akin taucht auch zwischendurch auf - wunderbar besetzt.

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