Review

Paul Naschy Retrospektive #5 


Auch PAUL NASCHY wagte 1974 mit EXORCISM [Exorcismo], auf der Erfolgswelle von William Friedkins DER EXORZIST [The Exorcist] (1973) schwimmend, unter der Regie von JUAN BOSCH einen Ausflug in die Welt des Exorzismus. Leider gelingt ihm das weniger gut als vergleichbare Vertreter dieser Zeit, hier seien insbesondere WER BIST DU? [Chi sei?] (1974) von OVIDIO G. ASSONITIS, der ebenfalls aus Spanien stammende DER EXORZIST UND DIE KINDHEXE [La endemoniada] (1975) von AMANDO DE OSSORIO und der großartige L‘ OSSESSA - Das Omen des Bösen [L‘Ossessa] (1974) von MARIO GARIAZZO genannt. 

Vermissen lässt EXORCISM vor allem die Blutrünstigkeit vergleichbarer Filme, dazu kommt das die Darstellerin der Besessenen Leila, MERCEDES MOLINA, eher blass und unspektakulär bleibt. Großartig sind allerdings die Szenen in denen sie sich mit dem Satan auf DEUTSCH verständigt. Da werden dann schnell Erinnerungen an Walter Boos‘ MAGDALENA – Vom Teufel besessen wach. Neben PAUL NASCHY, in der Rolle des Father Adrian Dunning (in der englischen Sprachfassung von Jack Taylor synchronisiert), sehen wir die wunderbare MARIA PERSCHY [Heiße Spur Kairo-London, Weiße Fracht für Hongkong] als Mutter von Leila und Deborah (María Kosty). Auch sehr gut gelungen sind das überragende Makeup der Familie PONTE, speziell gegen Ende des Films und die schaurigen Halluzinationen von Vater Dunning. Das Drehbuch, erneut von Naschy himself soll nach eigenen Aussagen bereits Jahre vor dem Original-Exorzisten geschrieben worden sein. 

Insgesamt also ein nicht ganz überzeugender Exorzisten Rip-Off, für Naschy-Fans aber allemal einen Blick wert. 

PS: Schäferhunde in Filmen sind nie ein gutes Omen! (vgl. Argento und Co.)

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