„Visitors“hat ganz klar seine Stärken:Eine überzeugende Hauptdarstellerin,ein paar gelungene Schockeffekte und stellenweise Atmosphäre.Doch leider wird die Geschichte zu inkonsequent umgesetzt und mit einem völlig unglaubwürdigen Ende wird dann auch noch die letzte Hoffnung versemmelt.
Georgia will mit ihrem Segelboot in nur 140 Tagen einmal um die ganze Welt um so einen Weltrekord zu erzielen.Nur Funkkontakt ist ihr erlaubt,Starten des Motors würde zu einer Disqualifizierung führen.
Kurz vor dem Ziel bleibt sie in einer Flaute stecken und es stellt sich das „Cabin Fever“ein.Geister kommen und gehen und sogar ihre soeben verstorbene Mutter erscheint ihr.
Alles nur Hirngespinste oder steckt etwas anderes hinter den Erscheinungen?
Ein Film,der sich nicht entscheiden kann,in welche Gewässer er treiben will,so entsteht eine unausgegorene Mischung aus Psychodrama mit Horrorelementen.
Die Szenen an Bord wissen durchaus zu gefallen.Angefangen von einem Raben;der sich in einer Leine verheddert,bis zu einigen Geistererscheinungen sind kleinere Schockeffekte gut getimt und schaffen spannende Momente.Zudem sind einige Szenen des still und einsam im Wasser treibenden Bootes recht atmosphärisch geworden.Doch die klaustrophobische Stimmung wird immer wieder von Rückblenden unterbrochen,bei denen sich schnell Leerlauf einstellt.
Zwar steht Georgias Vergangenheit und die Beziehung zu ihren Eltern in einem wichtigen Kontext für spätere Erklärungen,doch Geister und Wasserspinnen(oder Krebse ?)geraten dadurch leicht in Vergessenheit.
Radha Mitchell und ihr Kater Taco(passende Stimme von Lutz Mackensy)machen ihre Sache gut und Susannah York als Mutter ist der eigentliche Horror(im positiven Sinne)des Streifens.
Doch wenn man schon so überzeugende Darsteller zur Verfügung hat,sollte sich letztlich auch alles auf sie richten und nicht so lächerliche Piraten involvieren,die das Boot entern wollen.
Wenn man eine Reise antritt,sollte man wissen wo sie endet.Anscheinend wusste man das bei diesem Streifen nicht so genau und entsprechend unbefriedigend fällt das konstruierte und unglaubwürdige Ende aus.
So bleibt nur ein durchschnittlicher Streifen mit guten Ansätzen,doch am Ende ist man enttäuscht,dass eine gute Chance vertan wurde.
5 von 10 Punkten