Geschrieben und inszeniert von Chris Nash versucht sich „In A Violent Nature“ an einer etwas anderen Betrachtungsweise des typischen Slashers. Wie schon oft gesehen erwecken auch hier ein paar Ausflügler eine untote Killermaschine wieder zum Leben, die sich mit durch eine Reihe von Leuten metzelt und somit die Gruppe dezimiert. Es gibt einen Wald, einen See, Holzhütten – nicht wenig erinnert hier an die „Friday the 13th“-Reihe, inklusive des stummen und irgendwann auch maskierten Killers.
Nashs Ansatz ändert allerdings die Perspektive, bleibt meist dicht an der monströsen Figur und so bekommt man mal zu sehen, was so eine die Mordwerkzeuge schwingende Gestalt alles macht. Meist ist das stoisch durch die Gegend stapfen auf dem Weg zum nächsten Opfer, ab und an mal innehalten und eben seines Amtes walten. Durch die natürliche Klangkulisse wirkt dieser „Jason Vorhees Walking Simulator“ stellenweise schon meditativ. Doch so interessant dieses Konzept ist, es nutzt sich mit der Zeit auch ein Stück ab. Trotzdem hat es was für sich und bietet in dem doch recht totgerittenen Genre mit seiner Inszenierung mal einen etwas anderen Blickwinkel. Dabei lässt die Kamera den Hünen sich auch mal entfernen und so wird man selbst zum Beobachter, wie es schon zuvor der Mordbube selbst war.
Kills gibt es natürlich auch und diese sind mitunter anständig hart ausgefallen, wobei mindestens einer in Erinnerung bleibt. Zwar eher breit über die Lauflänge verstreut, sind die Sequenzen bei Erscheinen aber durchaus effektvoll und sauber getrickst.
Die Darsteller ordnen sich der Grundidee unter, ihr Spiel ist wenig berauschend. Auch Spannung sucht man hier eher vergebens, der nicht-klassische Aufbau muss als Hauptreiz ausreichen. Leider zieht Nash diesen nicht komplett durch und wechselt doch immer wieder mal die Perspektive, gerade zum Ende hin. Da hätte ich gerne mehr Konsequenz erlebt. Der Streifen sammelt hier und da ein paar Kritikpunkte ein, das summiert sich etwas. Das zu frühe oder überhaupt Zeigen des Killers oder das Einbinden der doch üblichen Klischees (Figuren und Dialoge). Der Film will sich durch seine Machart abheben, tut dies auch, verfällt aber dennoch in gewohnte Muster.
„But there were no toys.“
Der Perspektivwechsel ist eine gelungene Idee. Leider zieht man diese nicht konsequent genug durch. Dies und ein paar andere Schwächen verleiden dem in seinem Konzept interessanten „In A Violent Nature“ eine höhere Wertung. Dennoch ist der Streifen für Fans des Genres einen Blick wert und bietet nicht nur schicke Kills, sondern auch eine ansprechende Atmosphäre. Und so ein Waldspaziergang hat doch an sich schon etwas Beruhigendes.