Erstmal Danke Monkey Man, das ist das Indien meiner Vorstellungen, nicht irgendwelches unpassendes Rumgehopse. Düster, schmutzig, mystisch, korrupt, brutal, menschenfeindlich, mehr Klassenunterschied und weniger Klassenkampf als irgendwo. Der verlumpte Dreck bleibt im Dreck, der Dreck in feiner Seide zelebriert sich mit seinesgleichen.
Gern herangezogene Vergleiche, zuerst durch das eigene Marketing, mit zum Beispiel John Wick, Nobody und The Raid erübrigen sich, hier herrscht eine andere Tonlage. Kein Dauerfeuer, keine ununterbrochene Musik-Clip-Ästhetik, alles roher und weniger westlich. Das Drama-Element durchzieht die Action spürbarer, jene ist authentischer, von Tradition und Mythologie untermalt. Von und mit Dev Patel, generell ein Garant für hochwertige Filme, beweist er den Mut auch mal auf die Bremse zu treten und verschiedene Sehgewohnheiten zu mischen. Und da wird es vielleicht schwierig für einige. Stumpfe Klopper-Freunde wird der Entzug im Mittelteil befremden, hier schauen Freunde anspruchsvoller Unterhaltung genau hin, bekommen dann aber am Ende den Kulturschock. Das Nonplusultra der Filmseher, ich zum Beispiel haha, dagegen wird zufrieden aus den zwei Stunden heraus gehen.