"Madame X - Eine absolute Herrscherin", Permutationen virtueller Zahlen vor weißem Hintergrund, in Orlon gehüllte Menschenkörper, darniederliegend auf vorbeiziehenden Wolken. Erschütterungen von kolloidalen Niederschlägen und doch so tolerant, dass selbst Kinder nicht weinen. Fauchende Katzen und geklonte Kater wechseln sich ständig ab mit entzückt grinsenden Weizenfeldern...
Ich kann mir schon vorstellen mit was für einem Gesichtsausdruck man dasitzt, wenn man obige Zeilen liest. Denn etwa den selben Gesichtsausdruck hatte ich auch, als ich mir "Madame X - Eine absolute Herrscherin" angesehen habe. Freilich hat der erste Absatz meiner Rezension nichts mit dem Inhalt des besprochenen Filmes zu tun, das ist aber auch vollkommen unerheblich. Wir haben es hier mit einem Film zu tun, der den Zuseher von Anfang bis Ende verwirren wird. Deshalb sei es mir vergönnt auch ein klein wenig Verwirrung zu stiften.
Lässt man sich auf die Abfolge von Bildern ein, die in keinem klaren Kontext zueinander zu stehen scheinen, erhält man schnell aber sicher die Erkenntnis, dass es hier nichts zu verstehen gibt. Einzig der feministische Touch des Gezeigten wird klar und nicht rätselhaft enthüllt. So ist es z.B. ein Aufruf der absoluten Herrscherin, der eine Gruppe von Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlischen Schichten zusammenführt und den Männern den Rücken zuwenden lässt. Dadurch, dass später noch zwei Männer in die Gruppe aufgenommen werden, bricht das Chaos über die heile Welt der Frauen ein und ein Unglück folgt dem Nächsten. Ob diese Interpretation nun die Absicht der Macher des Films korrekt wiedergibt, kann ich nicht klären. Es interessiert mich aber auch nicht.
Für mich war dieser Film nur ein Test wie weit ich das Unerträgliche ertragen kann. Im Nachhinein stelle ich fest, dass sich dieser Test nicht gelohnt hat. "Madame X - Eine absolute Herrscherin" ist vorrangig eines: Zeitverschwendung. Bei einer Laufzeit von fast 2,5 Stunden sollte man sich also wirklich überlegen, ob man sich das antun will.
Da es sich hierbei aber offensichtlich um Kunst handeln soll, werde ich mich mit einer Bewertung in Form von Punkten zurückhalten.