The Last Kumite (2024)

Der zwielichtige Ron Hall entführt die Tochter des Martial-Arts-Asses Michael Rivers, um diesen so zur Mitwirkung bei einem geheimen Kampfsport-Turnier zu zwingen, welches er irgendwo in Osteuropa für schaulustige Superreiche veranstaltet und bei dem auf den Sieger eine Million Dollar als Preisgeld warten... und auf die Verlierer möglicherweise der Tod. Vor Ort angekommen kapiert Michael schnell, dass er sich ein paar neue Tricks draufpacken muss, um dieses Kumite heil zu überstehen und Halls bislang ungeschlagenen Champion Dracko besiegen zu können, weswegen er sich zur Vorbereitung auf die Keilerei von dem Ex-Fighter Loren und Drackos ehemaliger Trainerin Julie fit machen lässt... "The Last Kumite" ist ein durch Crowdfunding mitfinanziertes Tournier-Prügelfilmchen alter Schule, das mal wirklich keinerlei Anspruch erhebt, der nächste "The Raid" oder "John Wick" zu sein oder mal eben im Alleingang das gesamte Action-Genre zu revolutionieren... nö, der hier möchte "nur" auf nostalgische Art und Weise genau die Leute bedienen, für die "Bloodsport" und "Karate Tiger 3 - Der Kickboxer" damals Erweckungserlebnisse gewesen sind und die auch durch die 90er hindurch noch jeden Cynthia Rothrock-Klopper aus der Videothek mitgenommen haben. Nun ja, das selbstgesteckte Ziel hat man allemal erreicht, denn tatsächlich lässt die Chose sympathisch unterbelichtet nochmal die guten, alten VHS-Zeiten aufleben, als billig zusammengestoppelte Streifen dieser Art gang und gäbe waren. Okay, zugegeben, die HD-Optik ist da 'nen Tick zu sauber, um wirklich authentisch rüberzukommen, aber dafür gibt es Kampf- und Trainings-Montagen noch und nöcher sowie einen mal richtig passenden Score von "Bloodsport"-Komponist Paul Hertzog, den man dafür nach 33 Jahren extra nochmal aus der Versenkung geholt hat und auf dessen Konto ein Großteil des heraufbeschworenen Flairs geht. Über die bereits von den genannten Originalen nicht allzu hoch gelegte Messlatte hopst man ergo ganz geschmeidig drüber und als harter Fan kann man sich auf jeden Fall über die Auftritte von Matthias Hues, Billy Blanks und Kurt McKinney freuen, die sich alle dafür, dass sie die 60 schon geknackt haben, ziemlich gut gehalten haben. Hauptdarsteller Mathis Landwehr hat es hiermit zudem besser getroffen als damals mit dem furchtbaren "Kampfansage - Der letzte Schüler" oder dem RTL-Trash "Lasko - Die Faust Gottes" (die Harten im Garten erinnern sich dunkel) und darf mal wieder unter Beweis stellen, dass er im Grunde genommen doch das ist, was einem waschechten, deutschen Action-Star am nächsten kommt. Also: Hätte "The Last Kumite" ein besserer Film mit einer weniger dünnen Handlung, die nicht nur Mittel zum Zweck ist, werden können...? Klar. Ist man im Endeffekt enttäuscht, dass er es nicht geworden ist...? Nicht wirklich.

6/10