Spätestens seit seinem `94 Erfolg “Pulp Fiction“ kennt Quentin Tarantino jeder. Kult-Filme sind bei diesem Mann schon vorprogrammiert. Hoch gearbeitet vom Videotheken-Angestellten zum Kult-Regisseur starten Mister Tarantino nun nach einer sehr langen Schöpfungspause eine Ausgrabung seiner alten Wurzeln. Zusammen mit seiner persönlichen Marlene Dietrich, Uma Thurman spritzt er alles mit Blut zu. In “Kill Bill“, seinem vierten Film, dreht sich alles um die Braut, perfekt gespielt von Thurman, die während der Hochzeit angeschossen wird und dann nach einigen Jahren im Koma nur noch an Rache denkt. Und wie der Name des Films schon sagt, heißt das Opfer Bill. Doch hinter Bill steht ein ganzen Syndikat von fiesen Gangstern und Auftragskillern, die erst einmal aus dem Weg geräumt werden müssen. Also arbeitet die schöne Braut einem nach dem Anderen ihre persönliche “Kill“-Liste ab.
Spätestens nach “Reservoir Dogs“, Tarantinos erstem Film, ist bekannt, dass unser Mister Pulp Fiction, ein besonderen Fable für skurrile Personen und für Gewalt und Blut hat. Und genau diese beiden unverkennbaren Eigenschaften, die sich wie ein roter Faden durch die Filme ziehen, sind es, die “Kill Bill“ so gut und ansprechend machen.
Doch auch die Kamera und die Schnitttechnik, die Erzählweise und die Effekte, machen diesen Film unverkennbar und einzigartig. Ob er nun unbedingt zu empfehlen ist, dass ist dann eine andere Frage. Immerhin hat Tarantino in diesem Film wirklich nicht mit brutalen Szenen gegeizt. Für Leute, die schon bei dem Anblick von abgetrennten Gliedmaßen anfangen zu schreien, ist dieser Film wahrscheinlich nicht die beste Empfehlung. Doch für Cineasten, die auf eine Gewaltorgie stehen, die in illustre Bilder gepackt ist, für die wird der Film einen Riesenspaß.
Sehr beeindrucken ist unter Anderen die Idee, die Vorgeschichte eines Charakters des Film in einen Anime zu packen. Dadurch ermöglichen sich auch Möglichkeiten, wie z.B., dass man Brutalität so hart darstellen kann, wie man möchte, weil Zeichentrickfiguren unrealistisch sind und nicht das gleiche vermittelt, was Schauspieler tun.
Aber auch die Idee, durch Schwarz/Weiß-Szenen einer möglichen Zensur zu entgehen, finde ich persönlich sehr klug und dass es einen ästhetischen Touch verleiht.
Als Schlussplädoyer möchte ich sagen, dass Kill Bill ein Tarantino-Film ist, der alle Fans begeistern wird, aber nicht für jeden Geschmack gemacht ist. Eventuell sollte man sich als Frischling auch mal “From Dusk till Dawn“ ansehen, um sich schon mal mental auf den Film vorzubereiten. Zumal dort Tarantino das Drehbuch geschrieben hat.