Review

Kultregisseur Quentin Tarantino hat mit "Kill Bill Vol.1" ein weiteres Meisterwerk geschaffen. Mit seinen vorherigen Filmen, "Reservoir Dogs", "Jackie Brown" und besonders mit "Pulp Fiction", hat er die Messlatte ja bereits sehr hoch gesteckt. Doch auch "Kill Bill Vol.1" zeigt wie Genial dieser Regisseur Geschichten erzählen kann. Aber fangen wir von vorne an, mit der...

Story:
... und die ist schnell erzählt. Eine Frau, genannt "Die Braut" (Uma Thurman), wird an ihrem Hochzeitstag, von ihrem ehemaligen Boss Bill (David Carradine) und seiner Killerbande (Michael Madsen, Lucy Liu, Vivica A.Fox & Daryl Hannah), umgebracht. Die Frau wird von Bill für tot gehalten, doch als die Polizei den Tatort untersucht stellt sie fest, dass "Die Braut" noch lebt, aber im Koma liegt und das für 4 Jahre. Als Sie wieder erwacht, hat sie nur ein Ziel, Rache an Bill und ihren Ex-Kollegen...

Charaktere:
Quentin Tarantino hat in "Kill Bill Vol.1" wieder eine Reihe von schrägen und skurrilen Charakteren geschaffen. Sei es der fluchende Cheriff, die Killerbgruppe "Crazy 88" oder, der Arzt im Krankenhaus, "Buck". Jeder von ihnen ist auf seine Art und Weise lustig, schräg oder einfach nur Cool. Hauptdarstellerin Uma Thurman, in der Rolle der "Braut", spielt ihre Rolle sehr glaubwürdig. Sie kann kämpfen, klopft coole Sprüche, kann aber auch in dramatischen Szenen glänzen. Lucy Liu, als Profikillerin "O-Ren Ishii", überzeugt auf ganzer Linie. Sie ist cool, kaltblütig, folgt stets ihren Zielen und kennt dabei keine Gnade. Bill selbst, ist ein kaltherziger Killer, über den man allerdings in "Vol. 1" noch fast gar nichts erfährt. Sehen tut man ihn im Film nie, nur kurz seine Hände.

Musik:
Genial! Mehr kann man dazu einfach nicht sagen. Alleine schon das Anfangslied von Nancy Sinatra (Bang, Bang) ist der Hammer. Die Musik ist immer passend zur Situation gewählt und wirkt nie nervend oder gar deplaziert. Besonders das Theme hat es mir angetan. Die Szene, in der Lucy Liu mit ihren Leibwächtern den Gang entlang geht, ist so Kraftvoll und bereitet mir immer wieder eine Gänsehaut. Auch der Schodown wird musikalisch superb begleitet. Neben "Pulp Fiction", wohl einer der besten Film-Soundtracks ever.

Atmosphäre:
Trauer, Spaß, Wut, Angst. "Kill Bill Vol.1" ist ein Film, der sehr viele Genres miteinander vermischt. Somit ist auch die Stimmung, die man beim betrachten des Filmes hat, immer anders. Gleich am Anfang wird man sofort geschockt. Wenn Uma Thurman Blutverschmiert und schwer verletzt am Boden liegt, kann man nur Mitleid mit ihr haben. Aber gleich in der nächsten Szene, ist man schon wieder am lachen. Was auch daran liegt das der Film aus mehreren Kapiteln besteht. Besonders geil fand ich die Stelle, in der japanischen Sushi-Bar, als sich die beiden Japaner gegenseitig (natürlich auf japanisch) anschreien. Einfach zum Brüllen! Überhaupt hat Tarantino wieder viele komische Szenen und coole Dialoge in seinen Film eingebaut, auch wenn die Dialoge nicht die Klasse derer aus "Pulp Fiction" und "Reservoir Dogs" erreichen. Vieles an Atmosphäre hat auch Kameramann Robert Richardson ("Platoon“, "Casino“) beigetragen. Genial gefilmte Szenen sieht man zuhauf.

Etwas völlig unerwartetes, war die Anime-Sequenz. Sie erzählt O-Ren Ishii's Geschichte, die ihre Eltern verliert und zu einer der besten Killerin der Welt wird.

Auch in "Vol. 1" gibt's wieder einige Cameos, die einen das ein oder andere mal schmunzeln lassen. Ob Gordon Liu, als Leader der "Crazy 88", Sonny Chiba als smarter Schwertmeister "Hanzo Hattori" oder Chiaki Kuriyama die, genau wie in "Battle Royale", eine blutrünstige Schülerin spielt.

Natürlich hat "Kill Bill Vol.1" auch viele Kämpfe die, dank Yuen Woo-Ping, sehr gut cheographiert wurden und nie albern wirken. Blut und Gewalt bestimmen den Kampf gegen die "Crazy 88". Und da fliegen, wortwörtlich, die fetzen! Blutfontennen, abgetrennte Arme, Beine und Köpfe gibt’s haufenweise. Doch wirkt die Gewalt nie abstoßend, sondern eher comikhaft, gerade auch deswegen weil, außerhalb Asiens, dieser Kampf in S/W ist. Man merkt dass Tarantino sehr viele asiatische Filme inspiriert haben. Der Kampf gegen Lucy Liu z.B. erinnert sehr an "Shurayukihime" (Lady Snowblood) und wirkt äußerst ästhetisch.

Fazit:
Geniale Musik, super Kämpfe, schöne Kulissen, tolle Kameraarbeit und der typische Tarantino-Humor, machen "Kill Bill Vol.1" zu einem einzigartigen Erlebnis, das sich keiner entgehen lassen sollte. "Kill Bill Vol.1" ist ein weiter Geniestreich von Quentin Tarantino, auch wenn er "Pulp Fiction" nicht ganz das Wasser reichen kann.

10/10

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