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Kill Bill ist mit Sicherheit einer der außergewöhnlichsten Filme der letzten Jahre. Lange mussten die Fans auf den neuesten, insgesamt vierten Tarantino warten und enttäuscht werden sie garantiert nicht:
Kill Bill punktet neben seiner genialen Optik vorallem durch den fantastischen Soundtrack und die einzigartige Genrekombination von Eastern, Rächerfilm und schrägem Tarantinohumor. Reichlich frischer Wind fürs Kino, der jedoch definitiv nicht jeden Filmgeschmack trifft.
Ich persönlich störte mich beispielsweise an der doch recht langen Animesequenz, die mir ebenso wie die Schwarz-Weiß-Szenen einfach nicht als funktionierendes Stilmittel gefallen wollen. Gerade die berüchtigte S/W-Passage im Haus der blauen Blätter schreit förmlich nach bewusster Zensur - entgegen der Beteuerungen Tarantinos. Für S/W-Szenen wirken sie schlicht zu unnatürlich im Kontrast und der Ausleuchtung. Zugegeben: Die Idee mit dem Augenzwinkern löst die Situation geschickt, gefallen hat es mir dennoch nicht...
Ebenso fielen mir einige Längen im Mittelteil auf, die nicht zuletzt durch das weitgehende Fehlen der ansonsten so hochgelobten Dialoge vom Schlage eines Pulp Fiction oder Reservoir Dogs verursacht werden. Natürlich heißt dies in keinsterweise, daß der Zuschauer nichts geboten bekäme. Elemente wie der "Pussywagon" oder die Krankenbettszene haben durchaus Kultpotential!

Herausragend dann jedoch wieder das letzte Filmdrittel mit unglaublichen Kamera-Einstellungen und -Fahrten, einem mörderisch genialen Soundtrack und heftigsten Gewaltszenen, die durch die S/W-Wahl jedoch größtenteils entschärft werden. Für jeden Cineasten stellt das letzte Drittel nicht zuletzt auch wegen Sexy Uma im hautengen, gelben Anzug ein wahres Fest für die Sinne dar, weshalb Kill Bill in jedem Fall einen Kino-Eintritt wert ist. Eastern-Fans werden sich zudem an zahlreichen Gastauftritten und Referenzen an alte Klassiker des Fernost-Kinos erfreuen!

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