Abt. die Braut die man verhaut
Beatrix Kiddo alias „Die Braut” hat nur eines im Sinn: Rache an Gangster Bill und seinem Killer-Kommando, die einst einen Mordanschlag auf sie verübten und mit einem Kopfschuss für vier Jahre ins Koma beförderten. Sie erstellt eine Todesliste, nach der zunächst das Killer-Kommando dran glauben muss. Ganz oben auf der Liste steht allerdings Bill, der sie vor vier Jahren geschwängert hatte. Ein Blutbad von epischen Ausmaßen nimmt seinen Lauf.
Im Gegensatz zum etwas geschwätzigen zweiten Teil bietet Quentin Tarantino hier noch Action der Extraklasse. Vom guten Bille sehen wir hier zwar nur seine rechte Hand und seine Cowboystiefel, aber es gibt ja noch vier seiner Killerkollegen, die einst die Hochzeitsgesellschaft niedermähten und der schwangeren Braut einen Kopfschuß verpassten, der sie jahrelang im Koma dahinsiechen läßt. Da kann man verstehen, das man beim aufwachen schon mal etwas sauer reagiert, aber hier läuft ein Vergeltungsmarathon ab, der es in sich hat.
Über die Hintergründe und den Ablauf des Hochzeitsmasskaers muß man sich zwar noch bis zur Fortsetzung gedulden, aber zwei Namen arbeitet die Braut auf ihrer Todesliste hier bereits ab. Das bekommt zu Beginn gleich einmal die schwarze Ex-Killerin zu spüren, die jetzt zwar ein bürgerliches Leben führt, aber trotz Kind nicht mit Gnade rechnen darf. Die beiden kloppen sich aus Übelste durch die ganze Wohnung, machen aber kurz Pause als die Tochter von der Schule zurückkommt (geniale Szene). Aber selbst die Knarre in der Müslibox bewahrt sie nicht vor dem Messer in der Brust.
Tarantino liebt ja nonlineare Filme und so erfahren wir, das Opfer Nummer eins eigentlich Opfer Nummer zwei war. Zuvor gings bereits nach Ostasien, wo sie sich auf Okinawa das Racheschwert schmieden ließ und Lucy Liu alias Cottonmouth ans Leder ging. Hier gibts dann auch den legendären Kampf gegen deren Leibgarde, den crazy 88´s aus denen sie mit neuem Schwert die crazy 00´s und die Blutfontänen währenddessen nur so durch die Gegend spritzen. Hier gibts gleichzeitig viele Stilmittel zu bewundern. Minutenlang wird per Comicstrip die Geschichte Cottonmouths erzählt und mitten im Kampf wird dann schonmal auf schwarz/weiß umgeblendet oder Kämpfe als Schattenspiele gestaltet.
Ich wüßte echt nicht was ich hier groß kritisieren sollte, die Darsteller sind gut, der Score passend, die Charaktere und Dialoge ausgefeilt und sogar Bruce Lee´s alter gelber Kampfanzug feiert seine Auferstehung. Actionherz was willst du mehr. Ich bin eigentlich kein wirklicher Tarantino Fan und halte Pulp Fiction für einen der überbewertetsten Filme überhaupt, aber Kill Bill Vol. 1 ist uneingeschränkt Klasse.
10/10