Review

Es ist annähernd zwei Jahre her, als ich diesen Film das erste Mal sah. Seither hatte ich jedes Mal im Gedächtnis: Oje, wenn dieser Film im Fernsehen kommt........bis dahin ist er bestimmt indiziert. Naja, aufgrund des ,,Keine Jugendfreigabe“ - Siegels darf er ja gar nicht indiziert werden. Gestern habe ich ihn mir ein zweites Mal angeschaut. Nun kam mir das Ganze nicht mehr so krass vor, denn die Gewalt in diesem Film ist zwar hart und gegen Schluss zahlreich vorhanden, aber wirkt niemals selbstzweckhaft und wird uns auch nicht in nächster Nahaufnahme präsentiert. Somit ist eine Indizierung auch gar nicht von Nöten.
Die Story wird hier immer als schwach beschrieben, na ja, das ist ja auch ein Metzelfilm. Und Tarantinos Werke hatten immer eine sehr einfache Story, es kam nur immer auf die Inszenierung an, die ja meist bei den Dialogen genial ausfiel (siehe ,,Pulp Fiction“ und ,,Reservoir Dogs“). Bei Kill Bill sind diese jedoch kaum vorhanden, hier hat man mehr Wert auf Gewalt gelegt. Naja, warum auch nicht. Die Gewalt kommt allerdings erst beim Showdown in drastischer Form auf, als wirklich unzählige Menschen über die Klinge springen. Die daraus resultierenden Splattereffekte halten sich im unrealistischen Comic-Bereich auf, die beispielsweise so aussehen, dass aus einem Armstumpf das Blut wie aus einem Duschkopf sekundenlang herauszischt. In einigen anderen Reviews liest man, dass die Schwertkämpfe nicht original getreu übernommen wurden und dass sie eher eine Beleidigung für das Eastern-Genre sind. Damit kenne ich mich nicht aus, deshalb äußere ich mich nicht dazu. Sehr gut hat mir die Musik in dem Film gefallen, und ich achte wirklich seltenst auf die musikalische Begleitung eines Films. Sie ist sehr abwechslungsreich und fast schon planlos eingesetzt, aber das hat mir so gefallen. Besonders der ,,Twisted Nerve“ – Score war genial.
Die Charakterzeichnungen sind in ,,Kill Bill“ etwas lange geraten, aber die brauchte man wahrscheinlich, um den Film etwas in die Länge zu ziehen. Er dauert so ja auch 100 Minuten.
In einem Anime wird die Vorgeschichte von Lucy Liu erzählt, und dieser Anime wird auch von vielen hier gutgeheißen. Das sieht man ja auch daran, dass die Anime Filme hier immer recht hoch bewertet sind. Naja, ich bin kein Fan von Anime, aber die kurze Einlage war schon ,,passend“, der Tarantino-Style definiert sich eben durch einige bizarre Aneinanderreihungen oder abstruse Einfälle.

Fazit: Auf Gewalt uns Splatter konzentrierter Tarantino-Kracher.

Zur Höchstnote fehlt allerdings etwas. Daher 7 Punkte.

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