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Prag 1968: Der junge Arzt Tomas (nuanciert verkörpert von Daniel Day-Lewis) ist ein Frauenheld. Neben seiner dauerhaften Affäre mit Sabina (Lena Olin) geht er auch bald eine Beziehung zu Tereza (Juliette Binoche) ein - eine Dreiecksgeschichte, die ihre Schwierigkeiten aufweist. Die Ereignisse des Prager Frühlings treiben die drei ins Exil. Doch hier hält es Tereza nicht lange aus - trotz der sowjetischen Besetzung kehrt sie in ihre Heimat zurück. Tomas folgt ihr - und muss mit den Anfeindungen des kommunistischen Regimes kämpfen.
Der beinahe dreistündige Film verknüpft die komplizierten privaten Gefühle und Probleme der Protagonisten hervorragend mit der politischen Unruhe jener Zeit. In eindrücklichen Bildern, die von der strengen und formal beachtlichen Kameraführung intensiviert werden, erzählt er eine tragische Geschichte von komplexen Emotionen und dem Kampf um persönliche Freiheit angesichts eines unterdrückenden Regimes. Die Hauptdarsteller tragen ihre Rollen über jeden Zweifel und leben die Figuren bis in die kleinsten mimischen Gesten nach.
Allerdings verlangt der Film vom Zuschauer einiges an polithistorischem Hintergrundwissen - nur nebenbei wird erklärt, was die anrollenden Panzer und brutalen Verhörmethoden gegen die Demonstranten zu bedeuten haben. Wer sich nicht mit der Zeit des Prager Frühlings auskennt, könnte mitunter seine Probleme haben, den Schwerpunkt des Films zu lokalisieren. Darüber hinweg tröstet die fesselnde Liebesgeschichte, die in teils sehr freizügigen Bildern die Irrungen und Wirrungen Tomas', Sabinas und Terezas zeigt. Und formal besticht der Film durch eine handwerklich überaus solide Inszenierung. Sicherlich kein Meisterwerk, doch auf jeden Fall ein guter Film, den es sich anzusehen lohnt.

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