Lost in Translation hinterließ bei mir sehr gemischte Eindrücke. Einerseits konnte ich ihm seine Längen nicht verzeihen, andererseits war ich nach dem Film gutgelaunt und entspannt und mußte ständig über ihn nachdenken.
Dazu kommt, daß ich Bill Murray gar nicht lange genug zusehen kann.
Er ist beruflich in Tokyo und langweilt sich zwischen seinen Arbeitseinsätzen als Schauspieler zu Tode. Er hat Hemmungen das Hotel zu verlassen, weil Japan eben ganz anders ist, kaum jemand englisch spricht und man nicht einmal die Schrift entziffern kann.
Genauso geht es einer jungen Frau, die ihren Mann aus ebenfalls beruflichen Gründen begleitet und in demselben Hotel untergekommen ist.
Zuerst sieht man sich ab und zu, dann wechselt man ein paar Worte und schließlich unternimmt man etwas zusammen und traut sich mit Dritten aus dem Hotel.
Sehr langsam entwickelt sich eine Vertrautheit und Geborgenheit zwischen den beiden und wenn beide auf dem Bett liegen und durch das Japan-TV zappen wünscht man sich mehr zwischen den beiden ... doch so plump ist der Film zum Glück nicht.... und mehr verrate ich auch nicht.
Ein sehr sensibler Film, überhaupt nicht plump, man lebt ein wenig zwischen Hoffnung und Befürchtung bis einem der Film aufklärt. Man hat ein Verbundenheitsgefühl mit den beiden, vielleicht weil man das gezeigte Japan ebenso befremdlich und teilweise auch urkomisch findet.
Schaut ihn Euch an wenn es für Euch eine Alternative zu Baller- und Actionfilmen gibt. Zu gerne hätte ich dem Film eine 8 oder gar 9 gegeben, aber dafür hat er mir trotz des Lobes an manchen Stellen zu langgezogene Passagen. Also DICKE 7 Punkte.