In diesem Film geht es um den alternden Schauspieler Bob Harris (Bill Murray), dessen große Zeiten im Filmgeschäft eigentlich vorbei sind. Dennoch ist er bekannt und berühmt und genau deswegen fliegt er nach Tokio um dort einen Werbespot für Whiskey zu drehen. Im selben Hotel wohnt auch Charlotte (Scarlett Johansson) mit ihrem Mann, welcher Fotograf ist, und in Tokio eine japanische Rockband fotografieren soll. Für seine Frau hat er auf Grund seiner Arbeit daher wenig Zeit und so muss sie sich die gesamte Woche über selbst beschäftigen. Eines Abends kommen beide in der Hotelbar ins Gespräch und ab diesem Zeitpunkt beginnt die Geschichte.
Man muss auf jeden Fall sagen, dass LiT ein schwierig zu schauender Film ist. Entweder sucht man vergeblich die Story oder die Aussage des Films oder man hat diese für sich selbst schon gefunden und findet den Film daher genial. Ich stehe mit meiner Meinung irgendwo dazwischen. Für mich zeichnet sich LiT durch die interessante Kulisse der Großstadt Tokio und das verdammt gute Acting von Bill Murray aus, denn dieser ist wie immer sehr genial. Auch Scarlett Johansson ist gut, kommt aber dennoch nicht an Murray heran.
Das Problem bei LiT ist, dass der Film eine unglaublich langsame Erzählweise hat und eine Story eigentlich irgendwie nicht vorhanden und trotzdem da ist. Man kann es schlecht erklären. Es gibt sehr viele witzige Szenen, wie z.B. am Anfang mit der Massage. Ich kann mich jetzt noch kaputt lachen. :lol: Jedoch entwickelt sich der ganze Film irgendwie während der Laufzeit nicht weiter. Zwischendrin taucht z.B. eine 0815 Blondie Hollywood Schauspielerin auf, die Charlotte's Mann noch von früher kennt. Charlotte mag sie überhaupt nicht aber ihr Mann und die Schauspielerin verstehen sich gut. Eigentlich könnte man jetzt denken das diese Nebenstory später nochmal im Film auftaucht aber Fehlanzeige. Irgendwann verschwindet sogar Charlotte's Mann aus irgendeinem Grund komplett aus der Story.
Nunja, Harris und Charlotte finden irgendwann zueinander, verlieben sich natürlich aber beide wissen innerlich, dass nichts weiter aus Ihnen werden kann. Harris selbst ist verheiratet und obwohl er mit seiner Frau nur über die Farbe eines neues Teppichs reden kann, fliegt er am Ende wieder zurück. Das is alles is ne tolle Geschichte über Liebe und ein bisschen Philosophie über den Sinn des Lebens. Wenn man sich drauf einlässt, dann funktioniert das auch aber ich bin da doch irgendwie sehr zwiegespalten. Wie gesagt, dass Acting von Murray ist genial und die Kulisse, sowie der Soundtrack, ist wirklich gut aber mehr hat mir der Film nicht gegeben. Man kann versuchen nen tieferen Sinn in diesem Werk zu sehen aber mir ist das in diesem Fall zu anstrengend und es interessiert mich auch nicht wirklich.
Ausserdem sei noch gesagt, dass wohl einige Leute Recht damit haben, wenn sie Sofia Coppola als overrated bezeichnen. Lost in Translation ist ohne Frage in manchen Bereichen ein richtig guter Film aber es reicht eben nicht ganz. Dafür ist die Erzählweise zu langsam und die Geschichte zu nichtssagend. Ohne Murray würde ich den Film noch schlechter bewerten.
Rating: 7.5/10 (hier gebe ich 8)