Ein Meteorit fällt auf die Erde und sein glibberiger Inhalt wickelt sich um die Hand des Finders. Der örtliche Arzt weiss keinen Rat und so absorbiert der Blob gleich sein erstes und danach weitere Opfer, um zu einem stattlich roten Klumpen anzuwachsen. Einzig der junge Steve und seine Freundin Jane haben etwas gesehen, doch als halbstarke Jugendliche mit viel Unsinn im Kopf schenkt man ihnen zunächst kein Gehör, bis das Monstrum aus dem All die kleine Stadt unsicher macht… Die Grundidee hebt sich von damaligen Bedrohungen aus dem Weltall solcher B-Movies nicht sonderlich ab, die Umsetzung allerdings schon. Denn während Filme wie „Das Ding“ oder diverse Trashstreifen personifizierte Monster oder zumindest absonderliche Kreaturen erschufen, belässt es dieser Klassiker bei einer undefinierbaren, gallertartigen Masse, dessen Herkunft nicht geklärt wird und dessen Absicht ebenfalls im Verborgenen bleibt. Eines ist jedoch klar, nämlich die Eigenart, entgegen der zeitgenössischen Gewohnheit, im großen Stil mit immensen Streitkräften und großem Engagement im Kampf mit der Bedrohung aufzuwarten, sondern es den wenigen Bewohnern zu überlassen, allen voran den eben noch getadelten Jugendlichen. Als Held fungiert der noch relativ junge Steve McQueen, wie ein kleiner James Dean, ein Rebell als Sympathieträger. Mit den Freunden fährt man illegale Straßenrennen als Kräftemessen, wie sein oben genannter und damit ungleich berühmter gewordener Kollege, oder geht zur Spätvorstellung in das Kino, zur Gruselvorstellung. Dort läuft übrigens gerade John Parkers "Daughter Of Horror", der Film-im-Film-Verweis für Genrefreaks war geboren. Als Sci-Fi-Thriller nimmt sich „Der Blob“ nicht immer ernst, neben den kleinen Gags am Rande wird gerade in der heutigen Zeit wohl niemand mehr vor Schaudern im Sitz versinken, angesichts eines trashig wirkenden extraterrestrischen Haufens, der an eine Süßspeise mit Himbeergeschmack erinnert. Wer dem Charme solcher alter Schinken etwas abgewinnen kann, findet einen exzellenten Beitrag vor, der seine manchmal amüsant unbeholfenen Figuren durch nur eine Nacht schickt, sehr kurzweilig und ohne Längen, dafür mit manchem Augenzwinkern. Verschiedenen Quellen zufolge wird das rot eingefärbte Silikon, welches lediglich mittels Kälte zur Strecke gebracht werden kann, als Sinnbild des kalten Krieges interpretiert, richtig ist wohl unbestritten, dass der Unterhaltungswert durch das unbestimmte Wesen mit seiner nahezu unzerstörerischen Lebensform gesteigert wird, statt ein weiteres Monster aus Hollywoods Werkstätten zu zeigen. Der Faszination dieses originellen Phänomens auf der Spur waren auch zwei Sequels, ein ulkiges von Larry „J.R.Ewing“ Hagman, das andere mit viel Blut von Chuck Russell.
Fazit: Himbeergelee bedroht die Welt und keiner will Steve McQueen glauben. Das ist sehenswerter „Schrecken ohne Namen“ und ohne Form. 6,5/10 Punkten