Nach dem durchaus ansehnlichen Space Jam erscheint nun die neue Kömdie, in der die animierten Looney Tunes und reale Menschen miteinander "schauspielern". Seit Falsches Spiel mit Roger Rabbit wissen wir, dass Filme dieser Art immer besonders gut ankommen, doch Image hin oder her, über die inhaltlichen Mängel kommt man so oder so nicht vorbei.
Wie schon der Name sagt, ist dieser Film deutlich actionreicher als Space Jam und weitaus turbulenter. So ähnelt alles einem Roadmovie, gespickt mit chaotisch wie lustigen Gags. Warner Bros. packt so gut wie alle seine Kreationen aufeinmal aus, so dass es sich hier um einen Augenschmauß erster Güte handelt. Über die Story muss man nicht unbedingt viel erzählen, sie ist simpel gestrickt, aber einfach zu schlucken. Eigentlich läuft alles darauf hinaus, dass ein Wettrennen entsteht um einen sagenumwobenden Diamanten... oder irgendwie sowas, womit man alle Menschen auf der Welt in Affen verwandelt (Welch geistreicher Geniestreich!). Aber manchmal ist Einfachheit ein grund zur unbeschwerten Unterhaltung und so muss man auch hier sein Gehirn nicht sonderlich auf Betrieb geschaltet lassen.
Die eindeutige Stärke des Films sind die animierten Figuren, die langsam jeder kennt, die eindeutige Schwäche die blassen "realen" Protagonisten. Brendan Fraser hat nicht unbedingt häufig durch ein überzeugendes Schauspiel geglänzt, sei es nun in diesem Film oder anderen. Er ist zwar recht sympathisch anzusehen, aber man kauft ihm seine Rollen irgendwie einfach nicht ab, im Prinzip spielt er alles gleich. So ist er auch hier die zweifelslos belangloseste Figur, die nicht sonderlich im Kopf hängen bleiben will. Nicht besser seine Darstellerpartnerin Jenna Elfman. EIn wenig desinteressiert wurschelt sie sich hier durch, gibt uns hier und da mal die klischeehafte Tomb-Raider - Kopie und ist nebenbei auch nicht sonderlich für den Witz des Films zuständig. Aber wenn wir ehrlich sind, ist es auch schwer gegen eigentlich nicht exestierende Figuren in einem Film anzutreten, entweder verliert man auf ganzer Linie oder man gewinnt die Oberhand. Fraser und Elfman agieren eher im Mittelfeld. Einzig Steve Martin kann es mit den Tunes persönlich aufnehmen, denn seine Figur ist so herrlich überzogen und überzeichnet, dass sie tatsächlich einem Comic-Charakter entsprechen tut. Mal abgesehen davon dass die Szenen, in denen er vorkommt, besonders zum lachen sind. Ich hab Martin auch ehrlich gesagt noch nie in einer schlechten darstellerischen Leistung erlebt, und wenn zwar der Film für das Plumpsklo war, Martin wusste immer zu überzeugen.
Einige Insider-Witze sind erfreulicherweise auch dabei. So sieht man in einer kurzen Szene, wie sich Shaggy und Scooby Doo mit ihrem Agenten streiten. Endlich mal ein schöner Seitenhieb auf die gnadenlose Vermarktung der Scooby-Doo Serie ab den 80ern. Besonders lustig auch die Hommage an Gremlins. Gerade als die beiden Helden in ihr Auto steigen wollen (Ein Wagen, dessen Marke tatsächlich Gremlin heißt), ertönt die unverwechselbare Ohrwurm-Melodie aus den Gremlin-Filmen.
Fazit
Lockerleicht und ziemlich gelungen, was die Animationen angeht, hebt sich dieser Film aus dem routinierten Alltag erfreulich hervor. Einzig 80% der schauspielerischen Leistungen der realen Personen und auch die manchmal aufkommende Hektik, die einen fast schon schwindlig macht, neigen ein wenig zum Nase rümpfen.
6,5/10