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Bei der scheinbar nicht alternden Elizabeth Hurley weiß inzwischen wohl niemand mehr, ob die mal geschauspielert hat und dann zum Bikinimodel wurde oder umgekehrt. Ihr Sohn Damian, der in dieser Hinsicht in ihre Fußstapfen tritt, versucht sich anbei als Autor und Regisseur für einen, nennen wir es mal wohlwollend Thriller. Hierbei lichtet er seine Mutter bei zwei angedeuteten Erotikszenen ab, was mindestens befremdlich anmutet.

Ein Jahr nach dem Selbstmord von Rebecca kommen die noch immer trauernden Freunde auf einer Karibikinsel bei deren Mutter Lily (Liz Hurley) zusammen. Mia, Rebeccas einstige beste Freundin glaubt nach wie vor nicht an den Hintergrund eines Suizids, während sich unter den Freunden immer mehr Abgründe auftun…

Damian begibt sich in die Blase der Reichen und Schönen und scheint vollends darin aufzugehen. Die Kulisse von St. Kitts und Nevis auf den Kleinen Antillen erscheint genauso makellos wie die jungen Figuren, die, abgesehen von den drei mitwirkenden Herren, ausschließlich in teuren Abendkleidern und High Heels herumlaufen. Generell wäre der Look bereits in den 90ern komplett peinlich gewesen, was die permanent schicksalsschwangere Musik und die gestelzten Dialoge in nahezu jeder Szene untermauern.

Die Geschichte selbst kommt überdies nicht so recht in Gang, denn wer nach einem Jahr noch derart emotional trauert, als wäre der Schicksalsschlag erst letzte Woche eingetreten, hat augenscheinlich keine Aufgabe im Leben. Wobei doch. Hier scheint jeder mit jedem was gehabt zu haben und schon gibt es die Möglichkeit für Damian, seine Mutter mit einer 30 Jahre jüngeren Else zu filmen. Das versprüht allerdings nicht viel mehr Erotik als zusammengeknülltes Pralinenpapier, - allerdings glänzendes.

Leidlich besser wird es, als einige Hintergründe aufgeklärt werden und eine völlig unglaubwürdige und unlogische Wendung präsentiert wird, die allerdings hervorragend zum trashigen Grundton passt. Denn hier ist alles so wunderbar weltfremd, dass man phasenweise und zwangsläufig von einer Parodie ausgehen muss. Hierzu gesellen sich teils episch schlechte Darstellerleistungen, die zwischen überbordender Betroffenheit und völliger geistiger Abstinenz pendeln, - Hauptsache, die Beteiligten könnten in der Form gleich zum nächsten Fashion-Shooting antreten.

Lustiger, aber bezeichnender Fakt am Rande: Rebecca hatte einige Sitzungen bei einer Psychotherapeutin und gibt sich dort als Mia aus. Sie berichtet irgendwann, sie würde ein eventuelles Baby definitiv nach ihrer besten Freundin Mia benennen, - mehr wack geht nicht.
Natürlich hat die Chose rein gar nichts mit Spannung am Hut. Die zwei kleinen Actioneinlagen sind ein choreographischer Witz, die Mehrheit der Rückblenden unnötig und die finalen Einstellungen an Kitsch kaum zu überbieten.
Also, ein guter Film? Nein Pascal, ich denke nicht.
Trashige
4 von 10

 

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