Review

iHaveCNit: Miller´s Girl (2024) – Jade Bartlett – Studiocanal

Deutscher Kinostart: 14.03.2024

gesehen am 16.03.2024

Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 15 – 20:15 Uhr

Im Bereich des Erotik-Thrillers gibt es für mich zwei absolute Klassiker und Favoriten aus den 90er-Jahren – sowohl Paul Verhoevens „Basic Instinct“ mit Sharon Stone und Michael Douglas als auch John McNaughtons „Wild Things“ mit Matt Dillon, Kevin Bacon, Denise Richards, Neve Campbell und Bill Murray. Mit „Miller´s Girl“ von Jade Bartlett kommt nun in gewisser Art und Weise ein Film in die Kinos, der Elemente von „Basic Instinct“ und „Wild Things“ aufweist, sie ein wenig um den Lolita-Mythos erweitert und passenderweise zum aktuellen gesellschaftlichen Diskurs noch moderne Geschlechterdynamiken integrieren und sezieren möchte. Was kann da mit einem Hauptdarstellerduo aus Martin Freeman und Jenna Ortega schon schief gehen ? Einiges !

Jonathan Miller ist ein gescheiterter Autor und Literaturprofessor an einer Schule in Tennessee. Eines Tages kommt die 18-jährige Schülerin Cairo Sweet in seinen Kurs, die nicht nur intelligent und talentiert scheint, sondern auch das gesamte Werk von Miller kennt und wert schätzt. Miller, der in einer unglücklichen Ehe gefangen scheint, ist vom Talent Cairos angetan und fördert sie dahingehend, so dass er sie zum Schreiben einer Geschichte animiert, die ungeahnte Folgen für Beide haben könnte.

In durchaus stilvollen und atmosphärisch Bildern ergibt sich mit dem Hauptdarstellerduo aus Martin Freeman und Jenna Ortega eine durchaus interessante Faszination und Atmosphäre, die dem Film durchaus gut tut. Durch das Spiel von Freeman und Ortega und ihrer durchaus ergebenden Chemie, Anziehung und Faszination wird der Film auch einigermaßen gut zusammengehalten. „Er hat in einer grauen Welt gelebt, du bist das einzige, was er in Farbe sieht“ - dieses bereits im Trailer enthaltene Zitat kann wenn es um das geht, was wir in diesem Film geboten bekommen auf meine eingangs geschriebenen Zeilen gelten. Denn der Rest wirkt eher grau. Diese eher oberflächlich poetische und lyrische Schulmädchen/Lehrer-Fantasie eines psychologischen und erotischen Thrillerdramas scheint sich selbst ein wenig zu ernst zu nehmen – vor allem wenn es um seinen thematischen Diskurs um Machtdynamiken der Geschlechter, Verführung, #metoo, Cancel Culture, etc. geht. Dafür ist er zu platt, klischeebeladen, harmlos und fragwürdig. Insgesamt wirkt er so als würde er sein volles Potential nicht nutzen und daher unentschlossen zwischen ernst zu nehmendem Psycho-Erotik-Thriller-Drama, kritischem Kommentar und einer Satire zu pendeln.

„Miller´s Girl“ - My First Look – 6/10 Punkte





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