"Fear of the dark" ist ein netter, kleiner Beitrag zum Thema Gruselhorror von Regie Newcomer K.C. Bascombe. Dabei gelingt es ihm, mit einer einfachen wie guten Story durchaus zu erschrecken, auch wenn der Film je näher es dem Ende zu geht, doch immer mehr nachlässt.
Doch zunächst zur Story, die wenig Neues bietet, das altbekannte aber nett variiert und zeigt das Bascombe die Regeln des Genres durchaus kennt. Wie der Titel schon vermuten lässt geht es um die Angst vor der Dunkelheit, die in diesem Fall der junge Brian (Jesse James) verspürt. Wie wir später erfahren hatte er einige Jahre zuvor ein Erlebnis im dunklen Keller des Elternhauses, als die Wesen der Dunkelheit (wer oder was sie genau sind wird nicht erklärt) ihn holen wollten. Seitdem hat er nahezu panische Angst vor dunklen Räumen und Ecken. Seine Eltern und sein großer Bruder Dale (Kevin Zegers) sehen seine Angst als psychisch bedingt und natürlich glaubt ihm keiner.
Als die Eltern die beiden Brüder im gemeinsamen haus allein lassen und draußen ein heftiges Gewitter tobt kommt es, wie es kommen muss. Der Strom fällt aus und so langsam muss auch Dale erkennen das da wohl doch etwas an den Geschichten seines kleinen Bruders dran ist, als die beiden sich gegen die Bewohner der Dunkelheit wehren müssen.
So weit klingt das nun nicht wirklich spannend, aber es gelingt Bascombe durch eine sehr gute Kameraarbeit, eine geschickte Ausleuchtung des auf das Elternhaus beschränkten Sets und einen nicht aufdringlichen aber immer im richtigen Moment anziehenden Score eine wirklich großartige Stimmung und Atmosphäre zu schaffen. Immer wieder spielt er auch geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers und lässt nach gelungenem Spannungsaufbau nicht den zu erwartenden Schockmoment folgen sondern zögert diese immer wieder hinaus, so das sie teilweise doch herrlich unvorbereitet auf den Zuschauer losgelassen werden. Hier wurde wirklich gute Arbeit geleistet. Leider begeht Bascombe einen Fehler den vor ihm schon viele (auch namhafte Regisseure begangen haben). Er zeigt dem Zuschauer zu früh seine Kreaturen und er zeigt sie zu oft. Zudem sind diese zwar durchaus ansprechend gestaltet aber so richtig schocken wollen sie dann doch nicht, da fühlt man sich dann doch leicht an eine gute Halloween Maske erinnert. Auch die zum Ende eingesetzten Computeranimierten Kakerlaken sorgen eher für ein müdes lächeln als für echte Horrorstimmung. Schade, da die zuvor minimal im Film eingesetzten Effekte durchaus auf sehr hohem Niveau waren und sich immer perfekt in die Atmosphäre eingefügt hatten.
Die beiden Hauptdarsteller, harmonieren dafür um so besser und bieten beide eine durchweg ansprechende Leistung, wobei man natürlich nicht vergessen sollte, das es sich hierbei doch um einen kleinen Film handelt, der auch vom Budget her nicht mehr zugelassen hätte. Das soll die darstellerische Leistung aber nicht schmälern. Die Restlichen Darsteller, die Eltern der Beiden und Dales Freundin kommen nur kurz zum Zuge, so das sich der Film wirklich auf seine Hauptdarsteller konzentriert.
"Fear of the Dark" bietet mit seiner Laufzeit von knapp über 80 Minuten durchaus gelungene Gruselunterhaltung, auch wenn es letztlich nur zu einem durchschnittlichen Film gereicht hat, der zudem wohl die wenigsten eingefleischten Horrorfans hinter dem Ofen hervorlocken dürfte, da man doch alles schon mal gesehen hat und sich wohl nur die wenigsten wirklich erschrecken lassen dürften. Zum einmal ansehen reicht es aber alle mal und so dürfte der Film hauptsächlich ein Tipp für den gepflegten Gruselabend mit der Freundin sein, nicht hart aber durchaus spannend. 5 von 10 Punkten.