Es war Trashproduzent und Regisseur Roger Corman der das Kickboxtalent Don Wilson entdeckte und ihm sofort die Hauptrolle in "Bloodfist" bewilligte. "Futurekick" ist Dons dritte Hauptrolle, wesentlich teurer als die zwei Kampfsportfilme zuvor. Das Drehbuch stammt von "Bloodfist II" Autorin Catherine Cyran und Damian Klaus, welcher hier seine Erste, aber auch gleichzeitig letzte Vorstellung als Regisseur und Drehbuchautor gibt. Don Wilson versorgte weiterhin uns Actionfans, doch aus dem B-Bereich gab es für ihn kein Entrinnen. Jüngst drehte er mit Regietalent Jesse Johnson den Film "The Last Sentinel". Zu Zeiten von "Futurekick" war er noch ein kleines Licht, zwar hatte er einen gewissen Bekanntheitsgrad durch "Bloodfist" erworben, doch das Sequel ist nur in wenigen Ländern veröffentlicht worden. Hiervon gab es bei uns immerhin eine Videopremiere, jedoch nur in stark gekürzter Form.
In einer ungewissen Zukunft ist die Erde nur noch bedingt bewohnbar. Krankheiten und Verbrechen beherrschen den blauen Planeten, die Oberschicht hat sich auf den Mond verzogen. Hier muss der Cyberone Walker (Don Wilson) sich sein Brot als Kopfgeldjäger verdienen. Zusätzlich wird er von der Regierung gejagt, denn er ist der Letzte seiner Sorte, eine Art Androidenpolizist. Nun wird er durch Nancy (Meg Foster) in ein großes Verbrechen hineingezogen. Nancys Mann wurde von dem Killer Hynes (Eb Lottimer) ermordet, welcher wiederum für den Konzern "New Body" arbeitet. Hier betreibt man einen lukrativen Organhandel, dahinter war Nancys Mann gekommen und musste dafür sterben. Mit Walker will sich Nancy nun an den Mördern rächen.
Es lassen sich doch gut sichtbare Defizite an der futuristischen Kulisse ausmachen, doch für das kleine Budget erzeugt Damian Klaus eine apokalyptische Atmosphäre. Die Erde ist total trostlos, das Verbrechen und tödliche Krankheiten nehmen Überhand, die Polizei ist überlastet und der Chef korrupt. Die Story ist zwar nicht originell, aber Klaus leidet hier bestimmt nicht an Ideenmangel, was gerade die finale Auflösung beweist. Das Cyberspace, tödliche Laserspiele und die Geschichte mit dem Organhandel bilden eine solide Basis ohne richtig große Überraschungen. Zudem geht es um den Cyberone und jetztigen Kopfgeldjäger Walker. Einst waren die Cyberons angesehen, sie ersetzten als Androiden die menschlichen Polizisten, insgesamt gab es zehn von Ihnen, Walker ist der Letzte und wird nun von seinen Schöpfern gejagt. Seinen einzigen Kumpel, auch einst ein Cyberone, verliert er gleich anfangs bei einer Keilerei.
Gerade in Punkto Action sieht es etwas fade aus. Ein paar ordentlich choreographierte Fights, ein paar sehr gorige Morde von Hynes und kleine Verfolgungsjagden reichen nicht ganz aus, um das Tempo aufrecht zu erhalten. Auch fehlt mir hier ein Höhepunkt, das Finale kann sich nur bedingt von den anderen Actionsequenzen abheben. Und Don hat schon wesentlich spektakulärer ausgeteilt. Einige Nahkämpfe sind jedoch recht lang geworden und bieten unter Verwendung einger Waffen etwas Abwechslung. Unterhaltung ist allemal drin und auch diese Corman Produktion wartet mit dem üblichen Trashcharme auf. Etwas störend sind dabei ein paar extrem billig aussehende Weltraum und Raumschiffanimationen, sowie die mies aussehende Kolonie auf dem Mond. Aber ansonsten hat "Futurekick" eine düstere Atmo zu bieten, von einem etwas eintönigen Score untermalt. Die Titelmelodie samt Aufmachung erinnert ein wenig an Camerons "Terminator".
Ein wenig verwundert mich Meg Foster in so einer trashigen B-Produktion wiederzufinden. Sie macht einen passablen Job, konnte aber unter Crapenter wesentlich mehr. Don Wilson braucht sich hier schauspielerisch nichts abzuringen, Meist trägt er eine große Sonnenbrille, oder darf sich mit bösen Gestalten prügeln. Mit Worten geht er sehr karg um. Chris Penn ist hier als Fiesling Bang in einer frühen Rolle zu sehen.
Es sind gute Ansätze gegeben, doch durch das sehr knapp bemessene Budget kann Klaus nicht alle Karten ausspielen. Die Action ist nicht herausragend, aber gerade die Fights machen Laune, aber es könnte mehr davon geben. "Futurekick" ist trashig, billig, aber gut unterhaltend. Doch Corman, sowie Wilson haben schon Besseres zustande gebracht.