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Mitten in der Nacht erfährt der Kiewer Chirurg Alexander, dass sein Sohn Kostja als Freiwilliger der Armee beigetreten ist und von Separatisten gefangen genommen wurde. Um ihn freizubekommen, muss Alexander an die vorderste Front reisen und ein Lösegeld zahlen. Als sich ein gewissenloser russischer Oberst einmischt, läuft jedoch nichts mehr wie geplant. Mit einem einzigen Anruf wird das Leben aller auf den Kopf gestellt und jeder wird vor eine Entscheidung zwischen Leben und Tod gestellt.


Vorab sei gesagt, es handelt sich hier um die Zeit vor dem Ukrainekrieg, inmitten des Donbas-Konfliktes. Denn das war der Grund wieso ich den Streifen erst nicht schauen wollte, weil mich die aktuelle Desinformationskampagne überhaupt nicht interessiert (sowohl von ukrainischer als auch russischer Seite) und ich dachte erst es handele sich um eine Darstellung der momentanen Verhältnisse. Glücklicherweise aber nicht.

Soweit ich weiß, ist dies der erste ukrainische Film, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ich habe auch keine Ahnung, ob dort eine größere Filmszene beheimatet ist, obwohl mir der Darsteller des Chirurgen schon sehr bekannt vorkam.

Im Grunde ist der Handlungsort auch relativ egal, denn das ganze bezieht sich eben hauptsächlich auf die Entführung, welche in jedem Krieg hätte spielen können. Gott sei Dank ist der Film auch nicht besonders pathetisch geworden, sondern ein durchaus ordentlich gespieltes Drama, in der die Grenzen von gut und böse sehr oft verwischen.

Die Bilder sind überwiegend in recht ausgewaschenen Farben gedreht, insbesondere, wenn die Handlung im Kriegsgebiet spielt. Die Szenen in Kiew selbst sind deutlich farbenfroher, was wohl den Kontrast verdeutlichen soll.

Gegen Ende wird das ganze sogar richtig spannend und hat eine wirklich unerwartete Wende zu bieten. Die Schauspieler agieren auf gutem Niveau und wirken glaubwürdig.

Fazit: Ein recht schmal budgetiertes Drama, das in weiten Strecken durchaus überzeugen kann.







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