Man könnte sagen das die 80er Jahre die Hochzeit des italienischen Horrorfilms waren. Regiesseure wie Argento, Fulci oder Bava lieferten vorallem in dieser Zeit, Horrorfilme nach Horrorfilm ab, in welchen es nicht gerade zimperlich zuging. Blutige Morde und Gedärme fressende Zombies waren dort an der Tagesordnung. Umso mehr war ich interessiert als ich den mir bis dahin unbekannten " Zeder" vor mir liegen hatte, welcher von Regiesseur Pupi Avati gedreht wurde.
Stefano ( Gabriele Luvia, wohl am bekanntesten durch seine Rolle in " Profondo Rosso") ist Schriftsteller. Zum Hochzeitstag bekommt er von seiner Gemalin Alessandra ( Anne Canovas) eine Schreibmaschine geschenkt. Als er gerade anfängt drauf los zu tippen, bemerkt er das auf der Farbbank der Schreibmaschine noch etwas geschrieben steht. Es ist von einem Tor zur Unterwelt die Rede. Voller interesse und mit dem Gedanken eine Story für seinen 3. Roman zu finden, macht er sich auf die Suche nach dem Vorbesitzer der Schreibmaschine und versucht heraus zu finden was es auf sich hat mit dem Geschriebenen. Doch schon bald findet er sich einer Verschwörung wieder, welche weit über seine Vorstellungskraft hinaus geht.
Zugegeben von dem Cover geblendet und dem Beisatz " Denn, Tote kehren wieder", hatte ich eine andere Erwartungshaten an den Film. Denn " Zeder" ist eigentlich kein Zombiestreifen und hat mit Splatter und Gore nichts am Hut. Stattdessen bekommt der Zuschauer eher einen Suspense/ Mistery Grusler geboten, welcher eher versucht durch seine Spannung und unter Einsatz von Musikalischen Elementen zu schokieren. So kommt der ganze Streifen fast ohne den Einsatz von Blut aus.
So folgt man dem Hauptdarsteller Lavia auf der Suche nach den Antworten welche er sucht. Und das könnte für so manchen Zuschauer ziemlich zäh werden.
Zwar hat der Film eine Laufzeit von nur ca.90 Minuten, dennoch wirkt das ganze etwas arg in die Länge gestreckt. Avati setzt auf eine große Anzahl von Charakteren und Dialogen welche teilweise ehrlich gesagt kaum von belangen sind und vielleicht besser weg gelassen worden wären. Dieser Fakt nagt meines errachtens auch ganz klar am Spannungsaufbau.
Ebenfalls ist anzumerken das Avati engegen seiner bekannten Kollegen die Geschehnisse grösstenteils tagsüber stattfinden lässt. So werden zwar recht nett ansehnliche Szenen von Italiens Landschaften gezeigt, dennoch sinkt hier bei mir der Gruselfaktor ( von Gänsehautfaktor will ich gar nicht sprechen).
So geht das ganze voran bis man dann zu einem Showdown kommt welcher ganz klar an einen weitaus bekannteren Vertreter der Horrorfilmwelt errinert. Leider ist mir im Moment nicht bekannt welcher Film als erstes da war, aber möglicherweise könnte der eine dem anderen ganz klar als Inspiration gedieht haben. Die Rede ist hier von, ich setz mal nen Spoiler ------------------SPOILER------------------
" Friedhof der Kuscheltiere" denn die Parallelen mit dem aufstehenden Toten welche auf einen bestimmten Friedhof begraben werden sind ganz klar zu erkennen.----------------------------SPOILER ENDE------------------------------------------
Mit dem Ende sind wir dann bei dem Positiven Asspekten angelangt, so kommt das Ende ganz stimmig daher und wirkt passend zum Rest des Films.
Ebenso sei die gute musikalische Untermalung zu erwähnen welche ganz klar an andere Verteter des italienischen Giallo und Splatterfilms errinert. Auch wenn die recht drastischen Geigenklänge des öfteren einige Szenen viel zu dramatisch erscheinen lassen und dem Zuschauer etwas bedrohliches suggerieren wollen, wo eigentlich gar nichts besonderes passiert.
Darstellerisch spielt sich alles auf einem passablem Niveau ab, wobei ich natürlich auch nicht weiss in wie weit die deutsche Synchro hier ihren Beitrag leistet. So sind einige Dialoge recht schlecht gelungen und dürften im Original wohl besser daherkommen.
Gabriele Lavia wirkt stehts engagiert, hätte aber wohl doch einiges mehr aus der Rolle rausholen können. Anne Canovas als Frau macht optisch wirklich was her, wirkt aber als Frau teilweise recht dümmlich und Naiv.
Fazit:
Für mich war der Film, möglicherweise auch wegen einer gänzlich anderen Erwartungshaltung jetzt nicht so prickelnd. Zu viele Längen, einige Probleme im Spannungsaufbau und zu wenige Schockmomente haben den Streifen doch ziemlich zäh für mich gemacht. Vom Grundgerüst ganz ok aber mehr leider auch nicht.
4 Punkte