Angeblich der "Sittenspiegel Afrikas" werden hier fünf Episoden aus dem afrikanischen Dorf erzählt. Natürlich dreht sich mal wieder alles um die schönste Nebensache der Welt - Steilvorlage war das Buch "Der Schwarze Dekameron" und zumindest rein optisch ist "Africa Erotica" in der Tat über dem gängigen Durchschnitt des damaligen Sexkinos anzusiedeln.
Zu den Storys selbst: Ein Jäger sucht das perfekte Jagdobjekt, eine Verrückte wird durch den Sex geheilt und eine Königin muss ihren zukünftigen Gemahl auf Herz und Nieren testen. Oder anders ausgedrückt: Nichts, was man unbedingt kennen müsste. Umschlagplatz ist das afrikanische Dorf mitten in der Steppe, Protagonisten sind die Stammesbewohner, die den lieben langen Tag auch noch was anderes zu tun haben als Körbe zu flechten oder wilde Tiere zu erlegen.
Tatsächlich wurde "Africa Erotica" mit einer teils wunderschönen Fotographie aufgewertet und auch die zur Schau getragene Opulenz weiß zu gefallen. Der Streifen selbst ist eine Mischung aus Komödie, Literaturverfilmung und mäßiger Erotik, wobei man wieder den seltsamen Spagat hingekriegt hat, niemanden so richtig anzusprechen.
Bis auf die tolle Afrika-Folklore-Flair bleibt unterm Strich außer der vorzüglichen Kamera-Arbeit von Roberto Gerardi nicht mehr viel hervorzuheben. So ist "Africa Erotica" flau-schwülstiger Literaturunterricht ohne den rechten Kick nach vorne. Handwerkliches Geschick und die entsprechende Ausstattung waren augenscheinlich vorhanden - mehr daraus gemacht hat man leider trotzdem nicht.