Review

Internet-Scammer bringen die naive Seniorin Eloise Parker um ihre gesamten Ersparnisse, woraufhin diese sich selbst das Leben nimmt. Dem mit der alten Dame befreundeten Bienenzüchter Adam Clay, der die Scheune auf dem Parker'schen Anwesen gemietet hat, platzt darauf hin der Kragen... und mit Clay ist mal echt nicht zu spaßen, denn immerhin handelt es sich bei ihm in der Tat um einen Ex-"Beekeeper" - den Vollstrecker einer geheimen Regierungs-Behörde - der sich selbst aus dem Ruhestand reaktiviert, um in seinem "Bienenstock" für Recht und Ordnung zu sorgen. Die in dem Fall ermittelnde FBI-Agentin Verona Parker - die Tochter der Verstorbenen (!) - kann da in der Folgezeit nicht verhindern, dass sich Clay wie ein Mähdrescher durch die Reihen der Schuldigen pflügt und sich schließlich auch bis zu dem Kopf der Abzocker-Bande vorarbeitet: Derek Danforth, der missratene Sprössling der Präsidentin der Vereinigten Staaten (!!!)... Das aktuelle politische Klima in den USA erlaubt es wohl, dem Publikum wieder erzreaktionäre Action-Ware wie zu alten Charles Bronson-Zeiten vorzusetzen... und auch wenn es beinahe vierzig Jahre gedauert hat, gibt's mit "The Beekeeper" nun auch endlich mal wieder einen Streifen, der ob seiner vollkommen realitätsfernen Geschichte fast schon in der Tradition des wirklich unfassbaren "Death Wish III - Der Rächer von New York" steht. Ebenso wie good ol' Charlie arbeitet sich Jason Statham hier ergo in einer Tour und ohne Rücksicht auf Verluste (und Verstand und Logik) durch das Menschen-Material, dass es nur so eine Freude ist, und ebenso wie der Genannte ist "The Beekeeper" - ganz passend zu seinem Titel - so hummeldumm, dass es brummt! Die Dimension, die Stathams Vergeltungs-Streifzug da innerhalb erzählerischer Rekord-Zeit annimmt (denn immerhin spielt die Handlung von dem Quatsch nur über wenige Tage), lässt einen da aber doch bald schon an der geistigen Gesundheit der Macher zweifeln, die ihren Film unmöglich ernst gemeint haben können... oder etwa doch? Die Message, die da im Brustton der Überzeugung verbreitet wird, ist hingegen klar und deutlich zu vernehmen: Es gibt kein gesellschaftliches Problem, das sich mit Gewalt nicht lösen lässt und der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken. Let's go! Ob es sich bei der Präsidentin hier aber denn nun um eine Demokratin oder eine Republikanerin handelt, lässt "The Beekeeper" doch clevererweise offen, denn auf die Art wird halt jeder Einzelne im Publikum abgeholt und mit seinem ganz persönlichen, ultimativen Feindbild versorgt. Das Drehbuch von Schrott-Plotten-Spezi Kurt Wimmer (man vergleiche auch "Gesetz der Rache"!) verliert da echt keine Zeit und versinkt schon von beinahe der allerersten Szene an, in der sich die Mutti aus der "Cosby-Show" nach der Abzocke lieber die Kugel gibt, als ihren Anwalt zu verständigen, in schieren Trash-Gefilden und nimmt sich im Anschluss daran fast schon wie die reinste Parodie auf 'nen typischen Jason Statham-Haudrauf-Streifen aus... was Regisseur David Ayer übrigens nicht arg zu jucken scheint, denn wie schon "Suicide Squad" und "Bright" gezeigt haben, inszeniert der einem vermutlich auch die Speisekarte von 'nem chinesischen Restaurant runter, wenn man sie ihm am Set vor die Nase hält. Anstelle von richtigen Dialogen gibt es hier übrigens primär Bienenstock-Analogien, die da vom "Beekeeper" mit ungebührlichem Ernst vorgetragen werden... und das in einer Anzahl, die mal locker Trinkspiel-tauglich ist! Und wer mal sehen möchte, wie sich ein Oscar-Preisträger in Grund und Boden schämt, der soll mal 'nen genaueren Blick auf Jeremy Irons werfen, der hier in einer Nebenrolle verbraten wird und sicherlich 'ne ziemlich genaue Vorstellung davon hat, in was für einem Film er da gelandet ist. Die permanent spürbare Absicht, dem Hauptdarsteller nach den "Transporter"-Filmen mal wieder eine eigene Franchise auf den Leib zu schneidern, könnte dabei jedoch fast schon versehentlich von Erfolg gekrönt sein, denn während auf die beiden "The Mechanic"-Streifen niemand auch nur einen Fick gegeben hat, hat "The Beekeeper" als der direkt vom Actiongülle-Fass gezapfte Kackfilm, der er nun mal ist, so einen enormen Guilty-Pleasure-Wert und vermutlich auch die entsprechende Rewatchability intus (halt eben genau so wie "Death Wish III"!), dass ich davon doch gerne schnellstmöglich so zwei bis siebzehn Fortsetzungen hätte, danke vielmals...!

5/10

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