Review

Nichts geht je so ganz

„Dead & Buried“ geht oft in den Diskussionen der besten und erschreckendsten Horrorfilme der frühen 80er etwas unter, andererseits wird er auch oft genug als absoluter Geheimtipp dieser Zeit gepriesen. Und während ich ihn in HD regelmässig bewundern durfte, hat vor allem die recht neue und bildlich atemberaubende UHD aus den Staaten meine Liebe zu ihm lodern lassen wie noch nie. Besseres Oktoberfutter wird man abseits von Carpenters „The Fog“ (mit dem er viele Ähnlichkeiten und Muster teilt!) nicht finden… Erzählt wird aus einem fast in der Zeit stehengebliebenen Fischersdorf, in dem grausame Leichen auftauchen und Totgeglaubte nicht immer tot bleiben…

Fischersleut' sind gute Leut'!

Von der idyllisch-gefährlichen Stimmung, die sofort in der einlullend-schockierenden Eröffnung eingeschweißt wird, bis zu Stan Winstons großartigen, wirklich im kopf bleibenden Goremomenten. Von den carpenterseken Stimmungen bis zum Wow-Faktor aufgrund der bonkers Auflösung. Vom bestialischen Vorgehen der Dorfbewohner bis zu Robert „Freddy Krueger“ Englund auf Abwegen. Jedes Mal wenn ich „Dead & Buried“ sehe, finde ich ihn besser als zuvor. Das muss man erstmal dermaßen kompakt und packend auf die Leinwand zaubern. Leicht feuchte, lovecraftige Vibrationen, traurig-melancholische Untertöne samt einen unfassbar guten Pianoscore. Pacing und Lauflänge stimmen. Ich habe echt nicht viel bis gar nichts zu mosern. Klar, wirklich mit Sinn, Verstand und Logik wird man irgendwann nicht mehr beikommen. Aber das muss im Genre ja auch absolut nicht immer sein. Ich hatte jedenfalls mal wieder eine fies-famose, entfärbte und leicht eingegilbte Sause. „Dead & Buried“ ist atmosphärischster Schlock, wenn man es genau nimmt. Stilvoll und zutiefst verunsichernd. Carpenter in Frühform ohne Carpenters Beteiligung. Märchen, Alptraum, Stillleben. Das perfekte Doppel zu „The Fog“. Er kriecht dir den Nacken hoch wie ein nasser, zitternder Aal… und du genießt jede Sekunde seines Schlängeln! Sag Cheeese…

Ein Urlaubsort aus deinen Träumen

Fazit: wow, einer der besten Horrorfilme aus der zweiten Reihe, ohne Wenn und Aber. „Dead & Buried“ ist schockierend und spannend, clever und atmosphärisch, gory und grandios. Irgendwie Zombiefilm und Folkhorror in einem. Krimi, Mystery, grausames Gedicht. Ungewöhnlich. Für mich noch immer ein Geheimtipp, der sogar hohe Erwartungen überflügelt! 

Details
Ähnliche Filme