Die frühen Achtziger Jahre, meistens ein Garant für gute Filme. Aus dieser Zeit stammt auch " Dead & Buried ", ein leider sehr unbekannter Horrorthriller mit einer sehr ausgefeilten Story.
Regisseur Gary Sherman ( Turm der lebenden Toten ) inszenierte hier seinen zweiten Film und schaffte es sogar bis ins Kino. Trotz der Kinoausstrahlunf ging " Dead & Buried " etwas unter und auch als er auf Video veröffentlicht wurde, wurde es nicht besser.
Heute gibt es die DVD von Dragon, mit teils etwas milchigem Bild, aber insgesamt sehr guter Qualität für so einen alten Film. Die Indizierung kann ich allerdings nicht verstehen, da Gore hier Mangelware ist. Trotzdem sollte man sich den Film mal zu Gemüte führen, denn er hebt sich eindeutig aus der Massenware ab.
Inhalt:
Potters Bluff ist ein kleines, sehr idyllisches Fischerdorf an der Ostküste der USA. Sheriff Ben Gillis ( James Farentino ) lebt noch nicht lang hier, bekommt es aber gleich mit einer Mordserie zu tun. Leute von auswärts, welche meist auf der Durchreise sind, werden grausam ermordet gefunden. Doch später sieht man sie in Potters Bluff herumlaufen, so als ob nichts gewesen wäre. Ben beginnt zu ermitteln und alles Spuren führen zu einem seltsamen Pathologen namens Dobbs. Dieser scheint mit Hilfe von Voodoo tote Menschen wieder ins Leben holen zu können. Über diese hegt er dann die Kontrolle und er will den ganzen Ort an sich reißen. Ben erlebt aber bald eine noch bösere Überraschung.
Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf der Story. Diese ist ausgefeilt und interessant bis zum Ende, vor allem die Endauflösung verblüfft und ich könnte mir vorstellen, dass sich hier " The Sixth Sense " etwas bedient hat. Denn die Auflösungen gleich sich etwas. Aber natürlich geht es hier um ein anderes Thema, nämlich um lebende Tote. Wer hier einen splattrigen Zombiefilm erwartet, der liegt falsch und auch Gorehounds kommen absolut nicht auf ihre Kosten. Hier werden Tote mit Hilfe von Voodoo wieder zum Leben erweckt, doch mit der Auflösung lässt sich Sherman unglaublich viel Zeit. Der Zuschauer tappt solange komplett im Dunkeln und weiss gar nichts und genau deshalb bleibt die Spannung bis zum Schluss auf hohem Niveau.
" Dead and Buried " ist ein absolutes Kind der 80er Jahre, das merkt man allein an der sehr dichten Atmosphäre, vielen Nachtaufnahmen, den übertriebenen Einsatz von Nebelmaschinen und die teils exotische Idylle. Dies alles trägt stark zur Spannung bei und sorgt für ordentlich Grusel.
Der Score ist fast rein instrumental und teils sehr laut, passt aber bestens zum Geschehen und außerdem wirkt der Film so richtig schön altmodisch.
Wie oben schon erwähnt braucht man auf der Goreseite nicht gerade viel erwarten. Natürlich geht der Zuschauer nicht leer aus. Einige Morde der Bewohner an Durchreisenden sind schon zu sehen. Zum Beispiel wird Jemand bei lebendigem Leib verbrannt. Ein anderer wird aufgeschlitzt und bekannt sein dürfte die Szene mit der Spritze sein. Da bekommt ein Mann eine Spritze in Nahaufnahme ins Auge gerammt, sogar noch expliziter als bei " Halloween 2 ". Die Effekte stammen von Stan Winston und das merkt man auch an der Professionalität. Nur als der Doktor mit Säure veräzt wird, sieht man dass es eine Puppe ist, aber nostalgischen Wert hat diese Szene trotzdem.
Leider kommt " Dead & Buried " nicht ganz um ein paar kleine Durststrecken herum, obwohl es stets spannend bleibt. Aber es wird teils einfach zu viel gequatscht und ich hätte mir etwas mehr Action gewünscht.
Dafür sind die Darsteller auf einem sehr glaubwürdigem Niveau und es sind auch ein paar bekannte Gesichter dabei.
James Farentino verkörpert den armen, unwissenden Sheriff Ben Gillis. Er ist der Hauptcharakter im Film und spielt seine Rolle sehr glaubwürdig. Seine Frau wird von Lisa Blount gespielt. In den 80er Jahren war sie in vielen Filmen zu sehen.
Auch Robert Englund ist mit von der Partie, damals noch ein unbeschriebenes Blatt und sehr unbekannt. Er wurde erst als " Freddy Kruger " richtig bekannt.
Fazit:
Dead & Buried ist keine Massenware und hebt sich stark von anderen Horrorfilmen ab. Außerdem ist die Story sehr klug und wartet mit der verblüffenden Auflösung bis ganz zum Schluss. Leider stimmt es als mit dem Tempo nicht und es treten kleinere Längen auf. Ist aber noch zu verkraften, denn der Grusel ist stets zu spüren. Außerdem bekommt man die typisch, intensive 80er Jahre Atmosphäre und einen tollen Sound dazu geboten. Und die Darsteller sind auch sehr glaubwürdig. Mit Gore und Action wird leider gegeizt, trotzdem gibt es einige blutige Szenen zu sehen, handgemacht von Effektguru Stan Winston.
Ich sage gleich dazu, dass Vielen der Film nicht gefallen wird, vor allem Gorehounds sollten einen Bogen darum machen. Aber für alle Anderen ist " Dead & Buried " auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert.