Als der Computer-Fachmann Thomas Cross sich eines Tages in die Website seines Lieblings-Camgirls einloggen will, wird er von einer Firewall davon abgehalten. Das benötigte Passwort findet er zwar schnell im Rechner seines Bruders Frank, als er jedoch die Internetseite anwählt, wird er Zeuge, wie die Frau live vor der Webcam von einem Unbekannten erstochen wird. Für die Polizei rückt Thomas selbst schon bald auf die Liste der Verdächtigen, die Ermittlungen der französischen Austausch-Beamtin Claire ergeben allerdings, dass sich in den letzten paar Jahren eine Reihe ähnlicher Morde ereignet hat, bei denen die jeweiligen Websites ebenfalls durch Firewalls blockiert wurden. Als Frank plötzlich erschossen wird und man Claire deshalb von dem Fall abzieht, tut sie sich mit dem Augenzeugen und dem befreundeten Hacker Mark zusammen, um die Drahtzieher hinter den Taten ausfindig zu machen. Schließlich kommt man dahinter, dass man es mit einem weltweit operierenden Verbrecher-Syndikat zu tun hat, das seinen Kunden die Möglichkeit gibt, sich gegen Bezahlung per Internet an realen Tötungen zu ergötzen. Klar, dass die drei Schnüffler bald selbst auf der Abschuss-Liste stehen... Obwohl sich "Three Blind Mice - Mord im Netz" da zunächst wie ein ganz großer High-Tech-Thriller mit dezentem Snuff-Anstrich gibt, entpuppt er sich doch schnell nur als reichlich langweiliges Kriminal-Filmchen auf niederem TV-Niveau, das zudem sein "heikles" Thema nicht in einer genre-gerechten Manier à la "Stumme Zeugin", "Tesis" oder "8mm - Acht Millimeter" aufarbeiten kann und sich daran flott die Finger verbrennt, so dass einen hier wirklich nichts von der latenten Inhaltlslosigkeit ablenkt, die einem das Skript da alsbald auf den Senkel geht. Regisseur Mathias Ledoux müht sich da zwar, sich mittels seines bekannten Hauptdarstellers Edward Furlong - der hier übrigens als smarter Computer-Fuzzi mächtig fehlbesetzt ist und die ganze Zeit über so wirkt, als wäre er gerade auf Entzug - ein wenig weltmännisch zu geben und diese französisch-britische Co-Produktion in Richtung Hollywood schielen zu lassen, doch das ist völlig vergebene Liebesmüh, denn im Grunde erreicht man nicht mal den seichten Thrill völlig banaler Mainstream-Ware wie "Das Netz", wobei das besagte Sandra Bullock-Vehikel diesem Scheiss doch in jeder Beziehung meilenweit überlegen ist... echt ultra-peinlich! So richtig ärgerlich ist dann aber, dass die Macher offenbar der Meinung gewesen sind, dass die Ansammlung von schieren Absurditäten und Unwahrscheinlichkeiten innerhalb der Geschichte genügend echte Aussagekraft aufweisen würde, um den in der zweiten Filmhälfte erfolgenden Schlenker in schwülstiges Message-Movie-Terrain zu rechtfertigen. Soll da mit stupiden Allgemeinplätzen der Marke "Seit ich mein Leben vor der Kamera führe, ist mir erst klar geworden, wie leer es eigentlich ist" etwa die Oberflächlichkeit einer technologieverliebten Gesellschaft angeprangert werden...? Da rollt mir doch glatt das linke Ei aus der Buxe! Klar, dass "Three Bling Mice - Mord im Netz" das Gewand eines Problemfilms typisch europäischen Zuschnitts letzten Endes aber genauso wenig steht, wie das des spekulativen Spannungs-Streifens, der zudem auch bis unter den Rand mit dem üblichen Kino-Schwachsinn bezüglich Computer-Kram und Hacker-Gedöns zugemüllt ist. Wenn dann zum Schluss auch noch jegliche Logik in hohem Bogen aus dem Fenster fliegt und es nur noch darum geht, die unglaubwürdigen Wendungen aufeinanderzustapeln, bis schließlich das aufgesetzt wirkende Schock-Ende erreicht ist, kommt man sich als Zuschauer nur noch verarscht vor. Da nützt es dann auch nichts, dass Emilia Fox im letzten Drittel verstärkt hüllenlos vor der Kamera agiert, um zumindest auf diese Art noch für irgendwelche Schauwerte zu sorgen... aber zumindest weisen die Nudity-Einlagen darauf hin, dass die Angelegenheit wohl wirklich mal für einen Kino-Einsatz konzipiert wurde.
2/10