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Bevor sie ihr Londoner Stadthaus verkaufen müssen, um einen drohenden Bankrott abzuwenden, richten die Eheleute Sarah und Tom noch ein letztes Mal ein Dinner im trauten Heim aus und laden dazu das befreundete Paar Beth und Richard ein. Diese erscheinen mit ihrer gemeinsamen alten Freundin Jessica im Schlepptau, einer neurotischen Schriftstellerin, die just erst einen Bestseller veröffentlicht hat... und von deren Anwesenheit niemand wirklich begeistert ist. Im Anschluss an das Abendessen hat diese dann auch nichts Besseres zu tun, als sich nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit mit den Gastgebern im Garten zu erhängen, was Tom und Sarah in eine ziemliche Bredouille bringt, denn immerhin befürchten sie nun, dass der angedachte Käufer des Hauses es sich nochmal anders überlegen könnte, wenn er von dem Selbstmord erfährt. Gemeinsam schmiedet man zu viert den Plan, Jessicas Leiche wieder unbemerkt in ihre Wohnung zu schaffen und den Eindruck zu erwecken, als hätte sie sich dort umgebracht... leichter gesagt als getan, denn neugierige Nachbarn und plötzlich auftauchende Polizisten erschweren das Vorhaben ungemein... Der deutsche Titel weckt da bewusst und unpassend Erinnerungen an Mike Newells romantische Komödie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", der Originaltitel "The Trouble with Jessica" hingegen weist sehr viel treffender in Richtung von "Immer Ärger mit Harry", in dem es ja ebenfalls darum ging, eine störende Leiche verschwinden zu lassen... und allzu viel sollte man sich von diesem kleinen, britischen Filmchen dann auch nicht erwarten, denn wenn ein Alfred Hitchcock mit einem ähnlichen Stoff schon so seine liebe Mühe gehabt hat und die schwarzhumorige Thriller-Masche nicht so richtig glänzen lassen konnte, dann ist das bei einem Regisseur wie Matt Winn, der sich mit seinem 2015er-Horror-Streifen "Bunker - Es gibt kein Entkommen" bereits auf die Nase gelegt hat, erst recht der Fall. Die großen Lacher hat Winn nämlich nicht unbedingt auf seiner Seite, so bieder wie er die Angelegenheit angeht und das Ganze dann auch noch in eine bescheidene Inszenierung packt, die lediglich noch das Flair einer stocksteifen Theater-Aufführung verströmt und bei der man mal wirklich überrascht ist, dass "Drei Gänge und ein Todesfall" ursprünglich tatsächlich KEIN Bühnenstück gewesen ist, sondern hier ein Original-Drehbuch verfilmt wurde. Da nützt es dann auch nichts mehr, dass sich hier ein paar bekannte Darsteller mit passablem Timing noch ganz redlich bemühen, der Chose den einen oder anderen witzigen Moment abzugewinnen, denn ich habe leider wirklich selten eine unlustigere und langweiligere Möchtegern-"Komödie" gesehen, die so gut wie jede Möglichkeit für ein paar makabere Späße ganz nonchalant verschenkt. Ganz ehrlich, dagegen sind ja sogar solche ähnlich gestrickten Uralt-Comedies wie "Tau mich auf Liebling" oder "Nur über deine Leiche" die reinsten Hits... und die waren vor 35 Jahren schon nicht unbedingt toll! Fazit: Ein Schnarcher vor dem Herrn, mehr nicht...

3/10

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