Inspektor Juan erhält den Auftrag, das mysteriöse Verschwinden des wohlhabenden Sergio Barreiros zu untersuchen. Im Polizeiarchiv entdeckt er noch viele, viele weitere Fälle von plötzlich vermißten Personen, die ihn prompt an seine Kindheit erinnern, denn da verschwand auch seine kleine Schwester Sara von einer Minute zur anderen. Juan glaubt schon bald, einer Art Parallel-Welt auf der Spur zu sein, in der sich die Verschwundenen aufhalten...
Man mag darüber streiten, ob nun „Sie sind unter uns!“ als Geisterfilm und damit als Pendant zu „The Others“ durchgehen könnte oder nicht. Auf jeden Fall ist diese spanisch-italienische Produktion ein ebenso leises wie feines Stück Genre-Kino geworden, das ohne effekthascherische Gewitter auskommt und das durch sein gleichsam trauriges wie schönes Ende zu überzeugen vermag. Ganz nach klassischem Strickmuster gemacht, gibt Norberto López Amado mit seiner augenscheinlich ohne wirkliche Höhepunkte gezimmerten Inszenierung immer nur so viel Wissen an den Zuschauer weiter, wie es für den Spannungsaufbau notwendig ist. So eilt man dann auch nicht wie weiland im Stalk’n-Slash-Subgenre stakkatohaft von einem Schrecken zum nächsten sondern genießt eine sorgfältig erzählte Geschichte, die griffige Charaktere und eine wirkliche Pointe zu bieten hat. Und das zählt in heutigen Tagen mehr als teure CGI-Effekte und Event-Feeling à la Hollywood. Auf DVD 16:9. Mit Carmelo Gómez, Iciar Bollaín, Massimo Ghini, Manuel Lozano u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin