Mensch, "Rawhead Rex" hätte ein guter Monsterschinken werden können. Die Story ist zwar nicht bahnenbrechend, aber so ein Urviech aus grauer keltischer Vorzeit - das hat mal was. Auch die in der britischen Einöde eingefangene Atmosphäre böte die ideale Kulisse für gepflegt-gruselige Unterhaltung. Doch irgendwo zwischen dem keltischen Obelisken und dem Besuch beim mysteriösen Küster (also in den ersten zehn Minuten) ist die Spannung wohl dem berüchtigen Rohrkrepierer begegnet.
Dabei beginnt das Spektakel ohne Umscheife: Ein ahnungsloser Bauer, der das steinerne Relikt von seinem Feld schaffen will - jahrhundertelang hat es dort gestanden, nun fängt soll das Teil etwa stören? - wird vom selbigen erschlagen und befreit somit Rawhead Rex. Und das Untier, das in der ersten Einstellung Ähnlichkeiten mit einem kostümierten Mitglied der finnischen Mosterband "Lordi" aufweist, treibt auch direkt sein mörderisches Unwesen. Nur leider bliebt vom positiven Ersteindruck wenig hängen. Was soll man schließlich von einem steifen Gummi-Gesichtselfmeter mit starrer Miene und infantliem Faible für Abriss-Partys halten? Wohl nicht allzu viel...
Und so krebst sich dieses auf Zelluloid gebahnte Ammenmärchen mühsam durch seine Spielzeit ohne auch nur ansatzweise Schauwerte aufzubieten. Ärgerlich dazu, dass die wenigen blutigen Szenen in der FSK 16-Fassung zur Unkenntlichkeit geschnitten wurden. Pure Langeweile von der ersten bis zur letzten Minute ist das, worauf sich der Betrachter einstellen sollte, auch mit einem Sixpack Bier intus.
Fazit: Die Grundvorraussetzungen für einen anständigen Film (passable Darsteller, ein fähiger Regisseur und nette Ideen) waren vorhanden. Aber das ganze Projekt scheitert an seinem absolut popeligen Hauptdarsteller. Der fiese Cliffhanger am Ende kann da nur wie die reinste Drohung anmuten. (3/10)