Schöne Menschen machen dumme Sachen
Die zwei momentan wohl heißesten jungen Hollywoodstars (zumindest wenn man auf den glatten All-American-Type steht) in einer klassischen Screwball-Sex-Komödie für die Massen. Powell & Sweeney im Paradies der Lügen, Lesbenhochzeiten und losen Liebeleien…
Der „Ticket ins Paradies“ für die U30er?
Ist die gute RomCom zurück? Nein, zu einer solchen Revoluzzerqualität würde ich „Anyone But You“ nicht hochheben. Dafür fehlt ihm auch die ordentliche Unterstützung aus Hollywood mit noch mehr solcher Kaliber und Publikumshits. Und dennoch ist das schon ein nicht zu unterschätzendes Starvehikel mit Chemie, Feuer, Sonne und Humor. Die beiden Hotties haben sowas von Charisma und Starpower, verstehen sich spürbar auch privat gut. Es gibt durchaus ein paar schöne Sets und witzige Momente. Allein wie oft die beiden und ihre Körper zur Schau gestellt werden ist ein Running Gag in sich. Einige der Nebenfiguren sind wunderbar drüber. Und besonders clever oder echt oder realistisch oder glaubhaft oder vielschichtig ist das nie. An legendäre Highlights des Genres, die sogar zitiert werden, wie „It Happened In One Night“, „Verrückt nach Mary“, „(500) Days of Summer“ oder „Easy A“ desselben Regisseurs, kommt man zwar nicht annähernd heran. Und doch ist das alles höchst kurzweilig und frech, positiv blöd und immer heiß. Und genauso wie es dummes Herrenbesteck mit platten Actiongranaten voller Testosteron geben muss und weiterhin geben sollte, ist in der Filmwelt eben auch für einen solchen simplen und sicher gespielten Beziehungsquark immer Platz. Erst recht wenn er dermaßen prall und schwitzig geschlagen wird.
Gute Laune auf Knopfdruck
Fazit: sexy, solide, sonnig, strunzdumm. Aber irgendwie auch genau das Richtige für einen unkomplizierten Pärchenabend nach dem Raclette und mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Oder den beiden attraktivsten gemeinsamen Nennern, könnte man sagen. Powell und Sweeney sind eben on fire. Selbst wenn doch immer wieder erstaunlich offensichtlich ist, wie steif und schauspielerisch schlecht Sweeney nunmal ist. Da gibt’s kein Drumherum. Aber bei dieser Hülle braucht’s das wohl nicht wirklich…