Die Jura-Studentin Bea und der Investment-Bänker Ben lernen sich zufällig in einem Café kennen und verbringen während eines spontanen Dates den anschließenden Tag und auch die Nacht miteinander... nur um dann am nächste Morgen aufgrund eines dummen Missverständnisses spontan einen Hass aufeinander zu schieben. Zwei Jahre später lädt Beas Schwester Halle zur Luxus-Lesben-Hochzeit nach Sydney in Australien, wo Ben als bester Freund des Bruders der anderen Braut ebenfalls anwesend ist. Da Beas Eltern ungefragt ihren Ex Jonathan eingeladen haben und es gerne sehen würden, wenn die beiden wieder zusammenkämen, und Ben nach einer Möglichkeit sucht, seine Ex-Freundin Margaret, die aktuell mit einem hotten Surfer-Dude abhängt, eifersüchtig zu machen, beschließen die Streithähne, das Kriegsbeil zu begraben und der versammelten Hochzeitsgesellschaft vorzugaukeln, dass sie nun doch ein Paar sind... klar, dass die veranstaltete Charade nach einigem Hin und Her ZU erfolgreich ist und sich Bea und Ben tatsächlich wieder ineinander verlieben... Der olle William Shakespeare würde im Grab rotieren, wenn er einen Blick auf "Wo die Lüge hinfällt" werfen und feststellen müsste, dass seine Komödie "Viel Lärm um Nichts" von Hollywood nun zur ziemlich seichten und zudem auch mit zeitgeistigem Virtue-Signaling versetzten Romanze verarbeitet wurde... beziehungsweise, sich nun als Subplot irgendwo im Hintergrund einer typischen RomCom-Geschichte abspielt. Nun ja, dabei haben es die Macher auf jeden Fall geschafft, den Geist und den Witz der Vorlage effektiv aus ihrem Film zu tilgen, denn "Wo die Lüge hinfällt" ist ein wirklich peinlicher Vertreter seiner Gattung geworden, der einem die stupiden Story-Verwurschtelungen und absurd-unglaubwürdigen Situationen nur so um die Ohren haut, während eine gelackt-attraktive Schönlings-Bagage Charaktere zum Besten gibt, die hochgradig unsympathisch sind und denen man nur das Schlimmste wünscht (vor ein paar Jahren war das Goldman Sachs-Pack noch absolut verhasst, aber jetzt taugt so ein Bänker-Fuzzi schon wieder als Identifikations-Figur... hat die Welt seitdem denn nichts dazugelernt?!?). Keine ideale Ausgangs-Situation für eine romantische Komödie, die da doch zumindest von so ein klein wenig Chemie zwischen den Darstellern leben sollte, und nicht nur von schönen Bildern schöner Menschen, die sich an schönen Orten tummeln. Noch viel schlimmer ist dann allerdings, dass sämtliche vermeintlichen Witze und Jokes, die als knapper Zusammenschnitt im Trailer noch einen recht amüsanten Eindruck gemacht haben, in der kompletten Langfilm-Fassung ob eines durch die Bank versemmelten Timings der Regie gnadenlos flachfallen und einen nicht mal zu 'nem sanften Grinsen animieren... tatsächlich habe ich es selten erlebt, dass in einem relativ gut gefüllten Kino-Saal eine derartige Totenstille geherrscht hat, da wurde ja - ungelogen! - zuletzt bei "Saw X" mehr gelacht! Die beiden alten Pros Dermot Mulroney und Bryan Brown als Schwiegerväter in spe versuchen da zumindest noch im Vorbeigehen mit schierem Engagement und dem Willen, sich zum Deppen zu machen, so manche Szene zu retten, was halt ob der fahrigen Inszenierung leider jedes Mal scheitert. Aber immerhin: Man kann beim besten Willen nicht behaupten, dass Sydney Sweeney darstellerisch nicht doch im wahrsten Wortsinn heavy lifting betreiben würde, denn ihre echt beachtliche und immerzu korrekt ins Bild gerückte Oberweite muss wirklich den kompletten Film quasi im Alleingang tragen...
2/10