Die junge Studentin Jess macht sich mitten in der Nacht zu Fuß auf den Heimweg von einer Party und gerät dabei nacheinander an verschiedene Typen, die ihr allesamt nichts Gutes wollen.... Beck Kitsis gelingt es in ihrem handwerklich hervorragend gemachten Kurzfilm "The Three Men You Meet at Night" recht eindrucksvoll und einzig und alleine mit reinweg filmischen Mitteln - und ohne irgendwelche drastischen Details - eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen und das latente Gefühl des Unbehagens, das die Protagonistin auf ihrem Nachhauseweg überkommt, ebenso auf den Betrachter zu übertragen... und dabei aus einer dezidiert weiblichen Persprektive ein sicherlich realistisches Schreckensszenario zu umreißen, das für alle ZuschauerINNEN bestimmt nur allzu leicht nachfühlbar sein dürfte. Von dieser Warte aus betrachtet ist "The Three Men You Meet at Night" also ein triumphaler Erfolg und hochgradig effektiv. Das Problem ist halt nur: Ich bin nunmal keine Frau... und deshalb ist mein Blick hierauf auch ein ganz anderer. Und als Mann empfinde ich die Art und Weise, auf die hier ohne zu differenzieren unisono ein ganzes Geschlecht über einen Kamm geschoren und jedem einzelnen Kerl vom Mitstudenten bis hin zum Gesetzeshüter unterstellt wird, mindestens mal ein übergriffiges Dreckschwein - wenn nicht gar ein waschechter Triebtäter oder sogar was noch Schlimmeres - zu sein, einfach nur zum Kotzen. Denn die Aussage, die Kitsis hier tätigt, ist eben nicht "Diese drei Männer hier sind so...", sondern "ALLE Männer, ohne Ausnahme, sind so!"... und das deckt sich nicht mit meinem Weltbild. Das alles ist imo leider nicht weit weg von reiner Propaganda-Scheisse. Die Mechanismen, mit denen der Zuschauer da manipuliert wird, sind dieselben.
3/10