The Big Doll House (1971)

Das Werk gilt bisweilen als der absolute Über-Klassiker im WIP-/Lagerfilmbereich, was ich jedoch nicht ganz nachvollziehen kann. Sicher: Man hatte mit Roger Corman einen legendären Produzenten auf seiner Seite und mit Jack Hill einen Filmemacher, dem man die Ambitionen nach Höherem in jeder Sekunde ansieht. Dennoch gibt es weitaus härtere, packendere und spaßiger Releases aus dem besagten Metier als eben "The Big Doll House".

Zur Story braucht man kaum etwas zu sagen - außer, dass sie eben vorhanden ist. Und obwohl dieser auf den Philippinen gedrehte Streifen durchaus wegweisend für ein ganzes Subgenre war, sollte es keine Mühen und keinen Aufwand kosten, um "The Big Doll House" spielend und von allen Seiten aus zu überholen.

Einpaar Mädels catchen im Schlamm, diverse Fummeltypen machen den Knast unsicher und Menschenexperimente mit Schlangenserum gibt es dann auch noch. Spätestens hier schimmert ein wenig prä-Ilsa durch und der Film erhält seine wenigen wirklich düsteren Komponenten. Der Rest ist vorsehbar, um dem WIP schon in seiner Entwicklungsphase was Schablonenhaftes zu verleihen. Selbst Pam Grier sieht in ihren anderen Filmen weitaus besser aus, Sid Haig war vielerorts schon mal lustiger.

Fazit: Nicht der ganz große Spaßflick und eher für Nostalgiker. Handwerklich bestimmt über dem Durchschnitt, aber auch das WIP musste wohl irgendwie erstmal Laufen lernen. Schade, dass es trotz Cast und Aufwand zu nicht mehr gereicht hat. Dennoch: 6 von 10 Punkten.