Der "schönste" Horrorfilm
Es ist nicht einfach, einen Film -oder sagen wir besser ein "Kunstwerk" wie dieses zu bewerten! "Blut an den Lippen" von Harry Kümel ist weder der "beste", noch der "spannendste" und schon gar nicht der "blutigste" Horrorfilm (sollte man ihn überhaupt "Horrorfilm" nennen..?). Für mich aber auf jeden Fall der "schönste" Horrorfilm; Jede Kameraeinstellung gleicht einem Gemälde. Dieser erotische Vampirfilm basiert lose auf der Geschichte um die ungarische "Blutgräfin" Elisabeth Bathory, präsentiert sich dabei aber in modernem Gewand.
Häufig verglichen mit Nicolas Roeg's "Don't look now / Wenn die Gondeln
Trauer tragen (1973)" lassen sich auch Parallelen zu Stanley Kubrick's
"The Shining (1980)" (das leere Hotel) aber auch schon argentoesque
Elemente (Farbenspiel, übertriebene Neben-Charaktere = Stephan's
"Mutter") erkennen. Kein Film für Gore-Hounds oder Splatter-Kiddies. Ein
Film für Freunde des ruhigen, phantastischen Films. Getragen vom Schauspiel Delphine Seyrig's lädt er zum immer wieder sehen und entdecken ein.
Bildstörung präsentiert die ursprüngliche, internationale Fassung mit knapp 100 Minuten. Die "Drop-Out"-BluRay enthält auch noch eine Bonus-DVD mit der etwas umgeschnittenen und in der Handlung gekürzten deutschen Version mit knapp 86 Minuten.
Von mir gibts volle 10/10