Lässt das Cover noch auf die Italo-Version des "Wiegenlied vom Todschlag" schließen, so liegt hier die mega-abgespeckte sozialromantische Kuschelversion des Klassikers vor: Amerikanischer Soldat verliebt sich in Indianerin und zieht mir ihr durch die Gegend...
Untermalt mit träumerischer Gitarrenmusik und zahlreichen Landschaftsaufnahmen wird hier ein Kitsch zelebriert, dass einem schlichtweg die Schuhe auszieht. Ich und meine Squaw... Auf seltsame Weise wirkt das Ganze wie eine Hochzeitsreise in die Einsamkeit der Rocky Mountains, inklusive besinnlicher Stunden am Lagerfeuer und etwas Baden im Fluss.
Der Exploitation-Pegel ist leider erschreckend niedrig und auch Westernfans dürfen sich eher auf ein langweiliges wie seichtes Drama einstellen. Sozialkritische Aspekte sind so gut wie nicht vorhanden. Klischeehafterweise darf die Indianerin im ganzen Film kein einziges Wort sagen wohingegen Wunschelkopf Al Cliver fast schon wie im Halbschlaf agiert.
Auf ein drastisches Ende wie beim Original braucht eh keiner zu hoffen. Wenn die Hauptdarstellerin mal kurz ihre Brüste zeigt oder ein Schmuggler das Gewehr zückt, dann ist die Spannung auf ihrem Höhepunkt angelangt.
Fazit: Postkartenkitsch und soviel Excitement wie beim Autorenfilm. Politisch ohne jede weitere Aussage.